[125] Lappenberg, Johann Martin, geb. den 30. Juli 1794 in Hamburg, studirte in Edinburg Natur- u. historische Wissenschaften u. dann in Berlin u. Göttingen die historischen Rechtswissenschaften, ward 1819 als Ministerresident von Hamburg an den preußischen Hof gesandt; wurde 1823 Archivar des Senats zu Hamburg u. ging 1849 als Abgeorneter des Hamburger Senats zum Bundestag nach Frankfurt. An einer größern Wirksamkeit ist er bes. seit 1848 durch ein schweres Augenleiden sehr behindert. Er schr.: Das Billwerder Recht, Schleswig 1828; Über die Entstehung der bürgerschaftlichen Verfassung Hamburgs, Hamb. 1828; Über ältere Geschichte u. Recht des Landes Hadeln, Lüneb. 1829; Über den ehemaligen Umfang u. die Geschichte Helgolands, ebd. 1831; Geschichte von England, ebd. 183437, 2 Bde. (englisch von Thorpe in 3 Bänden 1845 u. 1857, fortgesetzt von Pauli 1853); Zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Hamburg, ebd. 1840; Quellen zur Geschichte des Erzbisthums u. der Stadt Bremen, Brem. 1841; Hamburger Urkundenbuch, ebd. 1842; Hamburger Rechtsalterthümer, Hamb. 1845; Niedersächsische Hamburger Chroniken, ebd. 18521860; gab heraus die von Sartorius begonnene Urkundliche Geschichte der Deutschen Hause, Hamb. 1830, 2 Bde.; Sammlung der Verordnungen der freien Hansestadt Hamburg seit 1814, ebd. 18261859, Bd. 928; Th. Murner, Ulenspiegel, Lpz. 1853. In den Monumentis histor. germaniae die Chroniken des Thietmar von Merseburg, des Adam von Bremen, des Albert von Stade u. andere norddeutsche Annalen, Helmold, Arnold von Lübeck u.a.; die Miniaturen zum Hamburger Stadtrechte vom Jahre 1497, Hamb. 1845; Die Elbkarte des Melchior Lorichs vom Jahre 1568, ebd. 1845; Reliquien des Fräulein v. Klettenberg, ebd. 1849; Die Privilegien des Parlamentsmitglieds, ebd. 1848; Urkundliche Geschichte des hansischen Stahlhofes zu London, ebd. 1851; Zeitschrift für Hamburgische Geschichte, ebd. 18411851, 4 Bde.; Lauremberg vier Satyren, nebst Anhang u. Erläuterungen, Tüb. 1860.