Laud

[154] Laud (spr. Lahd), William, geb. 7. Oct 1573 zu Reading in Berkshire, studirte seit 1589 in Oxford, wo er 1593 Fellow wurde u. sich schon als entschiedener Gegner der Puritaner u. Calvinisten, dagegen als einen eifrigen Vertreter des kirchlichen u. staatlichen Absolutismus zeigte; er wurde nun unter Karl I. 1625 Bischof von Bath u. Wels, Dekan der Hofgeistlichkeit u. Mitglied des Geheimen Rathes, 1628 Bischof, 1611 Präsident des St. Johns Collegiums in Oxford, 1611 Dekan von Gloucester u. begleitete Jakob I. nach Schottland, um die Schotten zur Annahme der englischen Liturgie zu bewegen, wurde 1621 Bischof von St. Davids u. begann nun seine rituelle Restaurationen ganzim Geiste der Katholischen Kirche von London; 1630 wurde er Kanzler der Universität Oxford, 1633 Erzbischof von Canterbury, Mitglied des Geheimen Rathes, der Sternkammer u. der einflußreichsten Commissionen u. zugleich die Seele der tyrannischen Herrschaft in Kirche u. Staat, s.u. England (Gesch.) XI. A); in Folge der Auflösung des Parlaments 1639 wendete sich die Volkswuth gegen ihn, er wurde 1. März 1641 in dem Tower gefangen gesetzt u. 10. Jan. 1645 enthauptet. Sein Leichnam wurde in Barking beigesetzt u. 1663 ins St. Johns College in Oxford übergeführt. L. hat im Gefängnisse die Geschichte seines Processes selbst aufgesetzt, herausgegeben von Warthon, Lond. 1695, Fol.; seine Werke, herausgegeben Lond. 1847–54; Lebensbeschreibung von Heylyn, welcher ihn Cyprianus Anglicus nannte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 154.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika