Lot [3]

[527] Lot (spr. Loh), 1) Fluß im südwestlichen Frankreich, entspringt auf den Lozèregebirgen im Departement Lozère, durchläuft die Departements Aveiron, Lot (wo er bei Cahors durch Schleußen schiffbar wird), Lot u. Garonne, nimmt mehre Gewässer auf, fällt bei Aiguillon in die Garonne; Lauf 54 Meilen; 2) Departement im südwestlichen Frankreich, nach Vorigem benannt, aus der alten Landschaft Quercy gebildet, zwischen Corrèze, Cantal, Aveiron, Tarn-Garonne, Lot-Garonne u. Dordogne; hügelig, 72,45 QM.; wird bewässert vom Lot, der Dordogne (Nebenflüsse: Cer, Bave, Moumon u.a.), vielen Bächen u. kleineren Flüssen; Klima angenehm u. gesund; Producte: Wild, viel. Holz, Eisen, Steinkohlen, Marmor, Walkererde; Beschäftigung: Ackerbau (Getreide), Weinbau (Cahorsweine), Viehzucht (veredelte Schafe, Rindvieh, weniger Pferde), Obstbau (Kastanien, Nüsse, Pflaumen), Bergbau (Eisen, Steinkohlen), Industrie in Eisen, Wolle u. Baumwolle, im Ganzen ohne Bedeutung, Handel dagegen lebhaft. Eintheilung in die drei Arrondissements: Cahors, Figeac, Gourdon; 39 Cantone mit 312 Gemeinden u. (1856) 293,753 Ew. Das Departement gehört zur 12. Militärdivision u. zum 6. Militärobercommando (Toulouse); 3) L. u. Garonne, Departement im südwestlichen Frankreich, nach der L. u. Garonne benannt, zwischen Lot, Tarn-Garonne, Gers, Landes, Gironde, Dordogne; begreift die Landschaft Agenais u. Theile von Condomois; 97,43 QM.; sehr hügelig, südwestlich haidig, bewässert von der Garonne (u. ihren Nebenflüssen Seaune, Gers, Lot, Avance), welche, wie mehre der Nebenflüsse, schiffbar ist; mehrere Moräste. Beschäftigung; Ackerbau, Getreide zur Ausfuhr gebend, Hanf, Tabak, Anis, Coriander, Wein- u. Obstbau; Viehzucht (namentlich Geflügel), veredelte Schafzucht, Maulesel; Bergbau (Eisen), allerhand Wild (auch Wölfe), viel Holz, (Korkeichen); Industrie in Eisen, Segeltuch, Wollenzeugen, Baumwolle, irdenen Geschirren, Tabak, Branntwein, Papier etc.; lebhafter Handel; Eintheilung in die vier Arrondissements: Agen, Nérac, Marmande, Villeneuve d'Agen; 35 Cantone mit 212 Gemeinden u. (1856) 340,041 Ew.; Hauptstadt: Agen. Das Departement gehört zur 14. Militärdivision u. zum 6. Militärobercommando (Toulouse); 4) Fort L., s. Prince-Edward a).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 527.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: