Lubienski

[560] Lubienski, ein der Katholischen Konfession folgendes polnisches Geschlecht, welches 1798 in den Grafenstand erhoben wurde u. in Polen u. Posen begütert ist. 1) Graf Thomas, geb. 1785, trat 1806 in Napoleons Generalstab, wurde 1807 Escadronchef, focht unter Murat in Spanien, trat als General 1814 außer Dienst u. lebte als Privatmann in Warschau; schloß sich 1830 dem Aufstände an u. wurde unter Chlopickis Diktatur Minister des Innern u. der Polizei, führte 1831 eine Cavalleriedividion, übernahm am 21. Februar mit Uminski das Commando der polnischen Cavallerie u. im Mai, als Skrzynecki nach Warschau ging, interimistisch das Obercommando der Armee, schlug aber am 15. August den ihm angetragenen Oberbefehl aus, verließ Warschau u. verfolgte am 18. den russischen General Kreutz am linken Weichselufer u. ergab sich nach der Capitulation Warschaus in Modlin; 1832 war er einer der 20 Deputirten, welche am 13. Mai dem Kaiser Nikolaus eine Dankadresse für bewiesene Milbe u. Gnade überreichten, u. ging später nach England. Jetziger Chef ist: 2) Graf Kasimir, Neffe des Vor. u. Sohn des 1826 verstorbenen Grafen Franziscus, geb. 1801, ist mit Marie geb. von Kransinska vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 560.
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