Lubomirski

[561] Lubomirski, altes Geschlecht in Polen. Kaiser Rudolf II. verlieh 1273 an Albert L. die Reichsgrafen- u. Ferdinand III. an Stanislaus L. 1647 die Reichsfürstenwürde. Die Fürsten von L. führten zugleich den Titel Grafen von Wisnicz u. Jaroslaw. Die Söhne des Fürsten Stanislaus, Joseph, Hieronymus, Franz u. Georg Dominicus, gründeten vier Linien, von denen die erste 1783 im Mannsstamm erlosch. Wichtig sind: 1) Fürst Georg Sebastian, Castellan von Krakau u. polnischer Reichsmarschall, schlug 1651 die Tataren bei Berestezto u. die Schweden 1656 bei Jaroslaw, war viermal Gesandter bei dem Khan der Tataren, besiegte 1657 Ragoczy bei Jaworow u. nahm 1659 Graudenz u. Thorn; er trat dann gegen die Hofpartei Wladislaws IV. auf, wurde 1664 verbannt, machte verschiedene Versuche wieder in Besitz seiner Güter u. Würden zu gelangen u. st. 1667 in Breslau. 2) Fürst Theodor, Sohn des Vor., machte die Polnische Krone dem König Stanislaus streitig, mußte sie aber August III. von Sachsen überlassen, trat 1736 in österreichische Dienste u. st. 1745 als Generalfeldmarschall. 3) Fürstin L., geb. Sosnowska, wegen eines Verständnisses mit ihr, während sie noch unverheirathet war, mußte Kosciuszko um 1772 Polen verlassen u. ging nach Amerika; nachmals heirathete sie den Fürsten L, u. war damals die schönste Frau in Warschau. 4) Fürst Constantin, geb. 1786, vermählt 1812 mit Katharina, Gräfin Tolstoy.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 561.
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