Mauke [2]

[16] Mauke, 1) (Malandria), Krankheit des Pferde-, Esel-, Maulthier- u. Rindviehfußes, unter dem Köthengelenk, an der hinteren Seite des Fessels, auch wohl des ganzen Köthengelenks; fängt mit Geschwulst dieses Gelenks an, welche oft bis zum Knie hinaufreicht u. dem Thier sehr schmerzhaft ist; nach einigen Tagen bilden sich breite Risse u. Schrunden, aus denen eine scharfe, stinkende Materie sickert; diese Form der M. ist die gutartige. Man wendet dagegen Bähungen aus Hensamen, Melte, Branntweinspülicht mit Zusatz von Bilsenkraut od. Schierling an. Verhärtet sich die Geschwulst in der Gegend der Krone, fallen die Haare aus od. stehen borstenartig in die Höhe, werden allmälig aus den Schrunden Geschwüre, welche um sich fressen, löst sich endlich die ganze Oberhaut u. fließen die einzelnen Geschwüre zu einem großen zusammen, aus welchem eine scharfe Jauche fließt, so nennt man das Übel Straubfuß, Igelshuf, Brandmauke. Man bestreicht die geschwürigen Hautstellen mit Holzessig; die Homöopathie wendet Thuja, Arsenik, Merc. solub. u. Sulphur an. Die M. entsteht entweder in Folge einer allgemeinen Krankheit, od. durch Unreinlichkeit u. örtlichen Reiz. Nur im letzteren Falle u. zu Anfang des Übels ist die Heilung leicht. 2) Krankheit des Weinstocks, s.u. Weinbau.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 16.
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