[279] Minckwitz 1) Johannes von M., geb. 1787 in Altenburg, war 1803 Offizier im sächsischen Cürassierregiment Kochtitzki, machte den Feldzug von 1806 mit, wurde 1810 Thielemanns Adjutant u. im Russischen Feldzug 1812 Rittmeister, folgte 1813 Thielemann nach Torgau u. nahm dort, da er weder gegen seine Landsleute fechten, noch auch zu den Russen übergehen wollte, seinen Abschied, machte dann im Generalstabe des Großherzogs von Weimar den belgischen Feldzug mit u. wurde 1815 Major; 1816 kam er als Chef des Generalstabes nach Dresden, wurde 1817 Geschäftsträger in Berlin, 1818 Mitglied der Militärbundescommission in Frankfurt a. M., Oberst u. Generaladjutant, 1819 sächsischer Gesandter in Berlin u. 1822 Geh. Rath u. Unterstaatssecretär im Ministerium des Auswärtigen; 1825 ging er als Krönungsbotschafter nach Petersburg, wurde 1826 berathender königlich sächsischer Commissarius bei der gothaischen Erbtheilung, 1827 nochmals Gesandter in Berlin, 1828 nach Warschau gesandt, 1830 Cabinetsminister, 1831 Staatsminister des Auswärtigen, 1833 zugleich des königlichen Hauses, 183547 wieder Gesandter in Berlin u. st. den 18. März 1857 in Dresden. 2) Johannes, geb. 1812 in Lückersdorf bei Kamenz (Oberlausitz), studirte seit 1830 in Leipzig Philologie, lebte 1836 u. 37 in Süddeutschland u. Italien, wurde 1840 Lehrer am Blochmannschen Institut in Dresden, siedelte 1842 nach Leipzig über, wo er sich 1855 an der Universität habilliirte. Er schr.: Graf Platen als Mensch u. Dichter, Lpz. 1836; Der Prinzenraub (Schauspiel), ebd. 1839; Gedichte, ebd. 1847; Lieder u. Oden, ebd. 1854; Lehrbuch der deutschen Verskunst, ebd. 1844, 3. A. 1854; Wörterbuch der Mythologie, ebd. 1852, 2. A. 1856; Lehrbuch der rhythmischen [279] Malerei der deutschen Sprache, ebd. 1855, 2. A. 1858; Der illustrirte neuhochdeutsche Parnaß, ebd. 1860; übersetzte auch den Lukianos (Auswahl, Lpz. 1836), Äschylos (Stuttg. 1835, 2. A. 1851), Sophokles (ebd. 1845, 2. A. 1851), Homer (ebd. 185456, 2 Bde.) u. Aristophanes (Stuttg. 1855 ff.); Geschichten aus alter u. neuer Zeit (aus Josephos, Lambertus Schassnaburgensis u.a., Lpz. 1851, 3 Thle.); gab auch heraus: Platens poetischen u. literarischen Nachlaß, 2 Bde. (als 6. u. 7. Bd. von dessen Werken).