Muskau

[585] Muskau (wendisch Muzakow), 1) Standesherrschaft im Kreise Rothenburg des Regierungsbezirks Liegnitz der preußischen Provinz Schlesien, sonst zum Görlitzer Kreise der Oberlausitz gehörig; 9 QM. u. 12,000 theils deutsche, theils wendische Ew., zwischen der Neiße u. Spree; hat ebenen, sandigen Boden, Waldungen, worin auch Waldbienenzucht von einer Zeidlergesellschaft betrieben wird, u. viele Fischteiche. M. kam 1597 an die Burggrafen von Dohna, 1644 an die Grafen von Kallenberg, 1784 an die Grafen (seit 1820 Fürsten) Pückler, 1845 an den Grafen Edmund von Hatzfeld u. von diesem wieder an den Prinzen Friedrich der Niederlande, den gegenwärtigen Besitzer; 2) Hauptstadt der Standesherrschaft, an der Neiße; hat Schloß mit Gemäldesammlung, Rüstkammer u. Bibliothek; der vom Fürsten Herm. Pückler angelegte Park dabei ist einer der schönsten Deutschlands, der sich zu beiden Ufern der Neiße über 1000 Morgen ausbreitet; wendische Kirche, Sitz der Oberlausitzer Bienengesellschaft, Wollkrämpelfabrik, Wachsbleiche, Tuchweberei, Mineralbad (Hermannsbad), mit Eisenschlamm- u. Dampfbädern, viele Marktschuhmacher u. Töpfer; 2300 Ew. Dabei Alaun- u. Gradirwerk u. Jagdschloß Hermannsruhe; vgl. Petzold, Der Park von M., Hoyerswerda 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 585.
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