Nektarĭos

[776] Nektarĭos, 1) N., geb. zu Tarsos in Kilikien, war dort 381 n.Chr. Senator u. wurde nach der Abdankung Gregors von Nazianz, auf Befehl des Kaisers Theodosius, von der Synode 381 als Patriarch von Constantinopel erwählt, obgleich er Laie u. noch gar nicht getauft war; als strenger Anhänger der Partei des Nikänischen Bekenntnisses, brachte er dieselbe zum Siege in der Kirche, sodann hob er das Beichtamt der Priester auf, so daß jeder ohne vorausgegangenes Sündenbekenntniß am Abendmahl Theil nehmen durfte; er st. 398; ihm wurde eine Homilie auf Theodor den Märtyrer beigelegt, herausgeg. mit Chrysostomus, Par. 1554 u.ö. 2) N., geb. in Kreta, studirte in Athen unter Theophilus Korydales u. war ungefähr 1660–72 Patriarch von Jerusalem; er gehörte zu der griechischorthodoxen Partei, betheiligte sich an der Confession des Mogilas u. kämpfte gegen die römischen Emissäre, welche die Griechen in Palästina zur Annahme des römischen Glaubens bekehren wollten; in dieser letzten Beziehung schrieb er gegen den Franciscaner Peter: Κατὰ τῆς ἀρχῆς τοῦ Παππἆ, Jassy 1682, Lond. 1702.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 776.
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