Neusohl

[839] Neusohl (Beszterczebanya, Banska Bystricza), 1) Bezirk im Comitat Sohl des ungar. Verwaltungsgebietes Presburg; Bergbau, nicht hinreichender Feldbau; 2) königliche freie Bergstadt an der Gran, Hauptort des Comitats, Congregationsort, Sitz der Comitatsbehörde u. des Comitatsgerichts, Domkirche, großartige protestantische Kirche, Hospital, Überrestedes alten Schlosses, Bischof, Kammerhof od. königliches Bergamtsgebäude (einst Residenz des Matthias Corvinus), Postamt, 2 Gymnasien, bischöfliches Seminar, Sonntagsschulen, Kupfer- u. Eisenwerke, Weinbau, Industrie in Eisenwaaren, Glocken, Waffen, Kupferdraht, Kessel, Tuch, Filz, Leder, Uhren, Papier, Zucker etc.; 5520 Ew. Der Bergbau wurde hier seit dem 8. Jahrh. betrieben, bes. glücklich seit der Einwanderung deutscher Colonisten zu Anfang des 11. u. 13. Jahrh.; 1243 u. 1244 wurde die Stadt durch die Einfälle der Tataren verheert, durch die unter Bela IV. aus Meißen eingewanderten Deutschen wieder hergestellt u. von Bela IV. 1255 zur königlichen freien Bergstadt erhoben. Die damals der Stadt verliehenen Privilegien wurden von den nachfolgenden Königen bestätigt u. der Bergbau auf Gold, Silber u. Kupfer erlangte eine bedeutende Höhe. Hier 1542 Reichstag, wo der Kaiser den Grund zum Frieden mit der Königin Isabella von Ungarn legte, s. Ungarn (Gesch.). 1620 Friedensunterhandlungen zwischen, dem Kaiser mit Ungarn u. Böhmen, s. ebd. Am 18. Mai 1846 großer Brand.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 839.
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