Ober-Vienne

[185] Ober-Vienne (Haute-Vienne, spr. Hohl Wienn), Departement in Frankreich, aus Theilen der alten Landschaften Poitou, Angoumois, Limousin u. Marche gebildet, an die Departemente Creuse, Corrèze, Dordogne, Charente, Vienne u. Indre grenzend; 102,14 QM.; hügeliges u. bergiges Land, die Gebirge gehen in zwei Zügen durchs Departement, von denen der südliche den Mont Jargean (2925 Fuß) mit ansehnlicher Waldung, der nördliche den Puy de Vieux (3002 Fuß) zu Gipfeln hat. Der Boden in den niederen Gegenden ist fruchtbar. Flüsse: die Vienne mit einigen ihrer Nebenflüsse, die Gartempe mit Glayeule, Seine u. Brame, die Quellen der Charente etc.; auch finden sich viel Teiche; Klima ist feucht u. veränderlich; Producte: Wild, Wölfe, viel Füchse, Fische, einige Metalle (Silber, Blei u.a.); Beschäftigung: Ackerbau (doch unvollkommen), man baut Getreide (Mais), Kartoffeln, Ölfrüchte, Gemüse, Obst u. Kastanien; Viehzucht, durch treffliche Wiesen unterstützt (Pferde, Rindvieh, Schweine, Schafe); Bergbau, auf Spießglas, Zinn, Porzellanerde; Industrie in Eisen- u. Kupferwaaren, Porzellan, Baumwolle; Handel unbedeutend. Die Eisenbahn von Orleans nach Limoges durchschneidet das Departement. Eintheilung in die vier Arrondissements: Limoges, Bellac, Rochechouart u. St. Yrieux mit 26 Cantonen u. 319,787 Ew. (im Jahr 1856); Hauptstadt: Limoges. Das Departement gehört zur 21. Militärdivision u. zum 5. Militärobercommando (Tours).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 185.
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