[220] Osalĭa (Grafen von O.), irische Familie, stammt von den O'Connors von Ofally, auch die O'Donnels sind mit ihr verwandt; seit Mitte des 18. Jahrh. in Spanien ansässig; daraus: 1) Don Narciso de Heredia y Navarra, Graf von O., geb. 1719, commandirte ein Regiment unter Karl III. in Italien, heirathete in Mailand die berühmte Athenais de Spinola u. st. 1791 als Vicekönig von Peru. 2) Don Narciso de Heredia, Graf von O., Enkel des Vor., geb. 1777 in Almeria; er ging 1798 in Karls IV. Aufträgen nach Lissabon, um die Archive zu untersuchen; war 18003 bei der spanischen Ambassade in den Vereinigten Staaten u. wurde 1804 Bureauchef im Ministerium des Auswärtigen, zog sich aber 1808 nach Almeria zurück, ohne den Franzosen od. den Cortes zu dienen. Als Ferdinand VII. zurückkehrte, leitete O. die Territorialverhandlungen mit den Vereinigten Staaten; zog sich aber während der constitutionellen Epoche aufs Neue zurück. 1823, als der König wieder zur absoluten Gewalt kam, wurde O. Justizminister u. 1824 Minister des Auswärtigen, als er aber den König zu einer Amnestie bewegen wollte, stürzte ihn die Geistlichkeit, u. er wurde nach Almeria verwiesen. 1827 wurde er Gesandter in London u. erwirkte auf der Reise dahin die Abberufung des französischen Occupationsheeres aus Spanien; 1828 wurde er Botschafter in Paris, wo er sich die Liebe aller ausgewanderten Spanier erwarb, u. unter Zea Bermudez 1832 Minister des Innern. Ferdinand VII. ernannte ihn zu seinem Testamentsvollstrecker u. Mitglied u. Secretär des Regentschaftsraths. 1837 wurde er Präsident des Ministerraths mit dem Portefeuille des Auswärtigen u. hielt sich als solcher mit kluger Mäßigung, deshalb warenalle Parteien, Espartero, die Ultraliberalen u. die Geistlichkeit, gegen ihn; die nicht zu Stande kommende französische Anleihe stürzte ihn. Seitdem war er der Rathgeber fast jedes Ministeriums u. st. 1843.