Rabener

[778] Rabener, 1) Justus Gottfried, geb. 1665 zu Sorau in der Niederlausitz, war Conrector an der Fürstenschule in Grimma, dann Rector des Gymnasiums in Freiberg, zuletzt Rector der Fürstenschule in Meißen u. st. 1699; er schr.: Lehrgedichte, Dresd. 1691 (hundert poetische Fabeln enthaltend). 2) Justus Gottfried, geb. 1702 in Leipzig, st. daselbst 1732; er schr. die europäische Fama vom 252. bis 338. Theile; Leben Peters I., Kaisers von Rußland, Lpz. 1725. 3) Gottlieb Wilhelm, Enkel von R. 1), geb. 17. Sept. 1714 zu Wachau unweit Leipzig, erhielt seine wissenschaftliche Vorbildung in Meißen u. studirte seit 1737 die Rechte in Leipzig, wurde 1741 Steuerrevisor des Leipziger Kreises, kam 1753 in das Obersteuercollegium zu Dresden, wo er im Siebenjährigen Kriege viel litt, wurde 1763 Steuerrath u. st. 22. März 1771. Er gilt bes. in der Satyre u. im Briefe als klassisch. Von Bitterkeit od. Misanthropie findet sich in seinen launigen Schriften keine Spur. In der von Schwabe herausgegebenen Monatsschrift: Belustigungen des Verstandes u. Witzes erschienen 1741 R-s erste Satyren; Sammlung Satyrischer Schriften, Lpz. 1751 ff., 3 Bde., denen Satyrische Briefe 1755 als 4. Band folgten. Sämmtliche Schriften, Lpz. 1771, 6 Bde., u. Ausg. von Ortlepp, Stuttg. 1840; Freundschaftliche Briefe, nebst R-s Biographie, von C. F. Weiße, Lpz. 1772.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 778.
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