[21] Reißen, 1) einen Körper durch heftige Ausdehnung trennen; 2) etwas der Länge nach, aber nicht durch einen Schnitt, trennen; 3) von gewebten Zeugen u. Lederwerk durch Abnutzung ein Loch od. Riß bekommen; 4) so v.w. Falgen 1); 5) so v.w. Castriren; 6) bei jungen Weinstöcken im dritten Jahre alles über der Erde befindliche Holz wegschneiden; 7) von der abgestochenen Schmelzarbeit die erkalteten Kupferscheiben abheben; 8) von größeren Raubthieren, andere Thiere überwältigen u. dann fressen; daher Reißende Thiere (Sanguinaria), bilden nach Goldfuß eine Familie der Krallensüßter; dazu die Gattungen: Mustela, Hyaena, Felis; 9) so v.w. geometrisches Zeichnen, namentlich Ab- u. Aufreißen, bes. ein solches Zeichnen, wo nur die Umrisse einer Figur dargestellt werden; 10) auf einen harten Körper mit einem spitzigen od. scharfen Werkzeug Linien u. Zeichnungen machen.
Adelung-1793: Reißen · Reisen · Heim reisen
Brockhaus-1911: Reisen [2] · Reisen
Meyers-1905: Reisen [1] · Reisen [2] · Gullivers Reisen · Reißen
Pierer-1857: Sophiens Reisen · Reißen [2] · Reisen