Riemer [2]

[155] Riemer, 1) Johann, geb. 1648 in Halle, wurde 1768 Professor der Dichtkunst u. Beredtsamkeit an dem Gymnasium zu Weißenfels u. st. 1710 als Pastor in Hamburg; er schr.: Komödien, Satyren etc.; Der politische Maulaffe; Der politische Stockfisch; Reime dich oder ich fresse dich, Nordh. 1673; Weh u. Wohl, Merseb. 1689, u.a. m. 2) Friedrich Wilhelm, geb. 19. April 1774 zu Glatz in Schlesien, studirte seit 1794 in Halle Theologie u. Philologie, wurde daselbst 1798 Privatdocent, 1801 Hauslehrer bei Wilhelm von Humboldt, mit welchem er 1803 nach Italien reiste, nach seiner Rückkehr Hauslehrer von Goethe's Sohn u. 1812 Lehrer am Gymnasium u. Bibliothekar an der großherzoglichen Bibliothek in Weimar; 1820 entsagte er dem Lehramt am Gymnasium, wurde 1828 Oberbibliothekar u. st. als Geheimer Hofrath 19. Dec. 1845 in Weimar. Er schr.: Griechisch-deutsches Handwörterbuch, Jena 1802–4, 2 Bde., 4. A. 1824; Blumen u. Blätter von Silvio Romano, Lpz. 1816–19, 2 Bde.; Gedichte, Jena 1826, 2 Bde.; Das Leben ein Traum, nach Calderon u. Einsiedel; den 3. Theil zu Heinrich Meyers Geschichte der Bildenden Künste bei den Griechen u. Römern; Mittheilungen über Goethe, aus mündlichen u. schriftlichen Quellen, Berl. 1841, 2 Bde.; gab heraus: Briefwechsel zwischen Goethe u. Zelter, 6 Bde. 1833 f.; Briefe von u. an Goethe, Lpz. 1846; u. redigirte mit Eckermann Goethes Werke in 1 Band, 1836.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 155.
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