Schneckenfraß

[342] Schneckenfraß, der Schaden, welchen die Erdschnecken (Limax agrestis), in Gärten u. auf Feldern anrichten, indem sie die jungen zarten Pflanzen abfressen. Vorzüglich ist es die graue Ackerschnecke, welche sich in nassen Jahren sehr vermehrt u. während eines feuchten, nassen Herbstes die Wintergetreide-, Winteröl- u. Kleesaaten abfrißt. Abhaltungs- u. Vertreibungsmittel sind: sehr zeitiges od. spätes Säen; Abends, früh od. an feuchten Tagen, wo die Schnecken aus der Erde herausgekrochen sind, Überziehen des Ackers mit kantigen Walzen od. Überstreuen mit an der Luft gelöschtem Kalk (doch muß man dies wenigstens viermal wiederholen); Auftreiben von Enten auf Felder u. in Gärten, welche sich von den Schnecken mästen; Ausstreuen gepulverten mit Erde od. Sägespänen gemischten Eisenvitriols auf die Felder. Gepferchte Felder bleiben mehr von den Schnecken verschont; Felder, auf welchen Erbsen, Wicken od. Klee gestanden haben, sind am meisten dem S. ausgesetzt. In Gärten kann man sich durch Tauben- u. Hühnermist, auch durch das Ausstreuen von Gerstenspren etwas gegen die Schnecken schützen. Spaliere u. Bäume schützt man gegen die Schnecken durch Umbindung mit Wolle od. getheerten Stricken.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 342.
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