[948] Sibbern, Frederik Christian, geb. 1785 in Kopenhagen, studirte seit 1802 daselbst Jurisprudenz u. Philosophie, wurde 1813 Professor der Philosophie in Kopenhagen u. schr.: Psychologie, Kopenh. 1819. 28, 2 Bde.; Über die Liebe, 1819, 2. A. 1853; Über Erkenntniß u. Forschen, ebd. 1822; Hinterlassener Brief Gabrielis, ebd. 1826; Logik als Denklehre, ebd. 1827, 2. Aufl. ebd. 1835; Über Poesie u. Kunst, ebd. 183453, 2 Bde.; Über Präexistenz, Genesis etc., ebd. 1823; Über Hegel's Philosophie, ebd. 1838; Über Begriff, Natur u. Wesen der Philosophie, 1843; Speculative Kosmologie, ebd. 1846; Psychologie, eingeleitet durch Biologie, ebd. 1849; Über das Verhältniß zwischen Körper u. Seele, ebd. 1849; Aus den Briefen des Gabrielis nach u. aus der Heimath, ebd. 1851; er gab auch Philosophisches Archiv u. Repertorium, 182830, 4 Hefte, heraus. Auf seine philosophische Richtung hat das Studium der Hegelschen Philosophie wesentlichen Einfluß gehabt, wobei er jedoch einen explicativen u. einen constitutiven od. speculativen Theil der Philosophie unterscheidet. Jener soll das in der äußeren u. inneren Erfahrung Gegebene in seinem innern Zusammenhange dargestellt vor Augen legen, daß dadurch der Grundgedanke der speculativen Philosophie: das Ganze ist die Voraussetzung des Theils, welcher der Mittelpunkt einer umfassenden u. nach allen Seiten befriedigenden Übersicht sei, zur principiellen Geltung gelange. In der Anwendung u. Entwickelung desselben sei es möglich u. nöthig über Hegel hinauszugehen u. dadurch die für die Philosophie fruchtbaren Ergebnisse der Hegelschen Philosophie zu rechtfertigen. Seit Errichtung der Provinzialstände in Dänemark 1831 hat er sich auch an politischen Verhandlungen durch die Schriften: Über Steuerbewilligungsrecht u. Constitution (1840) u. Dikäosyne od. Beiträge zur Politik u. politischen Jurisprudenz (1843), so wie durch mehre Flugschriften über die dänische Erbfolgeangelegenheit betheiligt.