Tagfalter

[203] Tagfalter (Papilionides, Papiliones, diurnae), Familie der Schmetterlinge, so genannt, weil die hierher gehörigen Thiere blos am Tage fliegen; den Unterflügeln fehlt das Häkchen zum Zurückfalten der Oberflügel; die Flügel (wenigstens die Oberflügel) stehen in der Ruhe senkrecht in die Höhe geschlagen, sind breit u. groß, meist schön gefärbt, der Leib dünn, alle haben eine Zunge, die Fühlhörner tragen entweder am Ende ein Knöpfchen od. sind schwächer u. gebogen. Die Raupen sind mit acht Fußpaaren versehen, fressen Gras u. Blätter, werden zur nackten Puppe, welche an einem Fädchen wagrecht od. senkrecht aufgehängt wird. Die Raupen einiger, bes. der Weißlinge, thun den Bäumen u. Küchengewächsen bisweilen großen Schaden. Das vollkommene Insect lebt nur vom Blumenstaube. Linné faßt alle unter dem Gattungsnamen Papilio zusammen u. theilt sie in: a) Ritter (Equites, bei denen die Vorderflügel vom Hinterwinkel zur Spitze länger als zur Wurzel sind), u. zwar: aa) in Troër (Troës, mit Blutflecken an der Brust) u. bb) Achiver (Achivi, ohne Flecken); b) Heliconier (Heliconii, mit schmalen, ganzrandigen, längeren Vorder-, kürzeren Hinterflügeln); c) Danaer (Danai, mit ganzrandigen Flügeln), u. zwar: aa) Weißlinge (Candidi, mit weißem), bb) Buntlinge (Festivi, mit bunten Flügeln); d) Nymphalen (Nymphales, mit gezähnten Flügeln), u. zwar: aa) Augenfalter (Gemmati, mit Augenflecken), bb) Phaleraten (Phalerati, ohne Augenflecke); e) Plebejer (Plebeji, meist kleine), u. zwar: aa) Bauern (Rurales, mit dunkeln Flügelflecken) u. bb) Städter (Urbicolae, mit hellen Flecken). Diese Linnéische Gattung ist vielfältig zertheilt worden, als in Hesperia, Urania, Polyommatus, Erycina, Libythea, Danaus, Cethosia, Argynnis, Vanessa, Satyrus, Nymphalis, Pieris, Colias, Parnassius, Papilio (s.d. a) u. v. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 203.
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