Teutoburger Wald

[428] Teutoburger Wald (Teutoburgicus saltus), 1) (a. Geogr.), Waldgebirg in Deutschland, zwischen der Lippe u. Ems; es hatte hohe u. steile Berge, war von vielen Thälern durchschnitten u. ist berühmt durch die Schlacht der Germanen unter Hermann gegen die Römer unter Varus 9._– 11. September 9 n. Chr., s.u. Deutschland S. 21. Der Kampfplatz wird von den Neuern an verschiedenen Orten gesucht, nach Ein. zwischen Horn u. Lippspringe, nach And. zwischen Kreuzburg u. Osterholz etc. Vgl. Tappe, Die wahre Gegend u. Linie der Hermannschlacht, Essen 1820; von Hammerstein u. von Hohenhausen, Über die wahre Ortsbestimmung der Varusschlacht, 1821; Clostermeier, Wo Hermann den Varus schlug, 1822; W. Müller, Vermuthung über die wahre Gegend, wo Hermann den Varus schlug, 1824. 2) (n. Geogr.), ein Waldgebirge u. Theil der Wesergebirge in dem Regierungsbezirk Minden der preußischen Provinz Westfalen, beginnt in der Gegend von Marsberg an der waldeckischen Grenze u. am linken Ufer der Diemel (hier bes. die Egge [s.d.] genannt), zieht sich durch Paderborn, Ravensberg u. den südlichen Theil des Fürstenthums Osnabrück u. endigt sich in Tecklenburg in Hügeln, welche in der Gegend der Ems in brüchige Niederungen übergehen; er ist 24 Meilen lang, 1–2 Min. breit, meist mit schönen Laubwaldungen bedeckt, auf der Ostseite schroff, auf der Westseite sanft abgedacht u. hat eine einzige tiefe Spalte bei Bielefeld, die Porta Westphalica, durch welche die Köln-Mindner Eisenbahn führt. Von hier bis zur Dörenschlucht bei Detmold führt er auch den Namen Osning od. Lippischer Wald. Hervorragende Punkte sind: der 1435 Fuß hohe Velmer-Stoot, der 1096 F. hohe Dörenberg, der 1049 F. hohe Tönsberg, der Felskamm der Externsteine (s.d.), der Barnaken, 1396 F. hoch, der Steinberg, 1266 F., u. die Grotenburg (s.d.), 1195 F. hoch; letztere, südlich von Detmold gelegen, trägt auf ihrer unbewaldeten Kuppe das 84 F. hohe Sandsteinpostament für die Hermannsstatue.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 428.
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