Thermia

[496] Thermia, 1) Insel zur griechischen Nomarchie der Kykladen gehörig, 21/2 QM., ziemlich fruchtbar, mit etwa 4000 Ew., welche bes. Ackerbau u. Viehzucht treiben; Hauptproducte sind Gerste, Wein u. Honig, so wie Schafe, Ziegen u. Schweine; von denen viel Wolle, Käse, Borsten u. Schlachtvieh ausgeführt wird; 2) Hauptstadt darin, mit etwa 2000 Ew., führte noch 1836 den Namen Messaria, nordöstlich davon, in der Nähe des Hafens H. Irini, befinden sich mehre warme Quellen von 32 bis 44° R., welche auch vielfach benutzt u. besucht werden; südlich davon liegt das Dorf Silakka, welches in seiner Nähe in einem aus Sandstein u. Thonschiefer bestehenden Berge eine merkwürdige Höhle hat, die größtentheils ausgewaschener Schieferfels mit einzelnen in der Mitte stehengebliebenen Pfeilern, Pyramiden u. Obelisken in den barockesten Formen ist. – Th. ist das alte Kythnos u. erhielt den Namen Th. von den warmen Quellen, welche schon im Alterthum bekannt waren u. bes. gegen Rheumatismen gebraucht wurden, weshalb die Insel auch dem Asklepios geheiligt war. Im Perserkriege stellten die Thermier ihre Schiffe zur athenischen Flotte; darnach kam Th. in die Bundesgenossenschaft Athens, war dann Macedonien unterthan u. wurde von Attalos u. den Römern vergebens belagert. Auf Th. trat auch ein Pseudo-Nero auf (s. Nero), den aber Calpurnius auf ein Schiff lockte u. hinrichten ließ. 1782 wurden die Bäder wieder hergestellt u. die jetzige Regierung verbesserte die Anstalten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 496.
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