[688] Topographische Bureaus, Anstalten, welche Alles sammeln u. aufbewahren, was auf die Kenntniß der Oberfläche des Bodens u. auf die Eigenthümlichkeiten der Länder Bezug hat. Sie beaufsichtigen u. leiten daher die Entwerfung der Karten eines Landes u. sammeln alle Notizen, welche zu obigem Zweck dienlich sind. Da dem Militär die genaue Kenntniß des eignen u. benachbarten Landes von der größten Wichtigkeit ist, so wird das T. B. gewöhnlich von einem höhern Offizier des Generalstabs als Director geleitet, welchem mehre Ingenieurs, Generalstabsoffiziere u.a. Personen, gewöhnlich Offiziere aus der Armee, zur Dienstleistung beigegeben sind. Es zerfällt in größern Armeen (wie in der preußischen), in das eigentliche T. B. u. in das Trigonometrische Bureau welches die trigonometrischen Arbeiten zur Entwerfung des Netzes der allgemeinen Vermessungen besorgt. Außerdem gehört die Plankammer meist zu dem T-n B., u. ist jedem T-n B. noch eine besondere lithographische Anstalt, um seine Arbeiten zu vervielfältigen, u. auch einige Kupferstecher zu gleichem Zwecke beigesellt; in neuerer Zeit auch Photographen. Obgleich alle T-n B. wohl dem französischen Bureau général de la guerre nachgebildet sind, so haben doch die deutschen T-n B. das französische weit überholt. Die richtigere Zeichnungsmethode Lehmanns (s.u. Planzeichnen) hat das Hauptverdienst hiervon. Namentlich hat das sächsische T. B., u. auf dieses fußend, das preußische sich rühmlich hervorgethan, auch das österreichische, bairische u. württembergische haben Treffliches geleistet. Von der alten Ansicht, das durch die T-n B. Erkundete als Staatsgeheimniß zu betrachten u. der Öffentlichkeit zu entziehen, ist man jetzt fast allgemein zurückgekommen u. verbreitet die Kenntniß der Örtlichkeit der Erdoberfläche selbst durch Herausgabe möglichst guter Karten, man verschweigt höchstens schwache Punkte, Stellen, welche ein Staat im Fall eines Kriegs zu befestigen gedenkt, u. dgl.