[385] Veilchen, 1) alle Arten der Gattung Viola, s.d.; bes. 2) die Art Viola odorata, Wohlriechendes V., Frühlingsblume, mit dunkelblauen, leicht ins Röthliche spielenden, wohlriechenden, variirend auch weißen u. blaßrothen, bunten, einfachen u. gefüllten Blumen; die einfachen riechen weit mehr als die gefüllten, u. die dunkelblauen stärker als die anders gefärbten. Die einfachen V. nehmen fast mit jeder Lage u. jedem Boden fürlieb, breiten sich mit ihren Ausläufern weit aus, können aber auch durch Samen vermehrt werden. Die gefüllten verlangen einen guten Boden u. einen schattigen, feuchten Standort. Das V. wächst wild in Hecken, Gebüschen u. Wäldern u. wird in Gärten als Zierpflanze cultivirt. Blätter u. Wurzel besitzen brech- u. purgirerregende Kraft, den Samen hat man gegen den Blasengries empfohlen. Aus den Blumenblättern bereitet man einen Syrup (s. Veilchensyrup) u. Saft (s. Veilchensaft) zum Färben der Confituren, ferner Essig (s. Veilchenessig) als Reagens für Säuren u. Alkalien. Das V. gilt als Sinnbild der Bescheidenheit; 3) Geruchloses V., s.u. Viola; 4) Gelbes V., einfacher Lack. s. Lack; 5) Bannatisches V., Varietät von Viola tricolor; 6) Türkisches V., Lupinus luteus.