Westminster Synode

[133] Westminster Synode (Westminster Assembly of Divines), eine Synode, welche von dem Langen Parlament zur Neuorganisirung des ganzen Englischen Kirchenwesens auf streng puritanischer Basis berufen wurde. Sie bestand aus 121 Geistlichen aus den verschiedenen Grafschaften u. 30 Laien (10 Lords u. 20 aus dem Hause der Gemeinen), wozu die Generalsynode von Schottland noch fünf Geistliche u. drei Laienälteste als Cominissäre delegirte, wurde 1. Juli 1643 in der Westminster Abtei eröffnet u. hielt bis zum Schluß, 22. Febr. 1648, 1163 Sitzungen. Diese Synode, obgleich von den Bischöfen nicht anerkannt u. von dem König Karl I. sogar verboten, wurde für die reformirte Kirche Großbritanniens, Nordamerika's u. den Britischen Colonien von großer Bedeutung, da dieselbe die Bestimmung der Synode annahm u. noch jetzt als gültig festhält. Die Werke der W. S. waren: ein Glaubensbekenntniß Westminster Confession of Faith) in 33 Artikeln, welches an die Stelle der 39 Artikel trat u. als Articles of Religion gedruckt wurde; zwei Katechismen (Westminster Catechisms), von denen der kleine (The shorter Catechism) als Hauptleitfaden für den Religionsunterricht in Gebrauch ist; eine Agende (The Directory for the public worship of God), statt des Common Prayer Book, eine bloße Anleitung zur Führung des Gottesdienstes ohne Formulare, jetzt nur noch in Schottland in Gebrauch; eine Kirchenordnung (Form of Presbyterian Church Government and of Ordination of Ministers) im Sinne des Presbyterianismus, welche jedoch ihre allgemeine Geltung bald wieder verlor. Vgl. Hetherington, History of the Westminster Assembly of Divines, Edinb. 1843, New York 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 133.
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