Wittgenstein [1]

[303] Wittgenstein, 1) sonst reichsunmittelbare Grafschaft im Oberrheinischen Kreise, von Hessen-Darmstadt, Nassau u. Westfalen begrenzt, 91/2 QM., 19,000 Ew., unter zwei Grafen, später Fürsten, W.-Wittgenstein u. W.-Berleburg, deren jede Linie im wetterauischen Reichsgrafencollegium u. auf den oberrheinischen Kreistagen eine Stimme führte. Wappen: ein aufgerichteter goldner Löwe in Roth. Die Grafschaft wurde 1806 mediatisirt u. an Hessen-Darmstadt die Landeshoheit gegeben, welche 1816 von da an Preußen überging, welches daraus 2) den Kreis W. des Regierungsbezirks Arnsberg in der Provinz Westfalen bildete, 8,92 QM. mit 21,150 Ew.; 3) W– Witgenstein, Standesherrschaft in dem genannten Kreise, 41/2 QM.; gehört dem Fürsten von W.-W., welcher auch die Standesherrschaft Vallendar besitzt; 4) Residenzschloß des Fürsten bei Laasphe, s.d.; 5) W.-Berleburg, Standesherrschaft im Kreise W., 5 QM., dem Fürsten von W.-Berleburg, welcher auch die Standesherrschaft Homburg im Regierungsbezirk Köln besitzt u. außer den Einkünften daraus eine von Preußen gezahlte Jahresrente von 15,000 Gulden wegen Verlust der Herrschaft Neumagen bezieht; 6) Insel, so v.w. Faarava.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 303.
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