1. Ablass ist ein göttlich Betrügen.
2. Ablass und Arznei soll man auf gleiche Weise brauchen.
Jener ist überflüssig und diese nur in kleinen Gaben zu empfehlen.
3. Es kann nicht jeder um Ablass nach Rom ziehen.
4. Wer Ablass verkauft, hat immer guten Markt.
5. Zum Ablass und Jahrmarkt muss man mit Gelde kommen.
*6. Ablass gen Rom tragen.
Etwas sehr Ueberflüssiges thun; es müsste denn Ablass für die Idee des Ablasses sein.
Lat.: Ululas Athenas ferre. (Cic.) (Erasm., 404.)
*7. Er kommt, wenn der Ablass gegeben ist.
zu6.
It.: Portar indulgenza a Roma. – Menar l' orso a Modena. (Giani, 1868.)
8. Der Ablass hilfft so viel, die Seelen auss dem Fegefewer zu erlösen, als der Chrisam, die stiffel vnd schuen damit zu schmieren. – Zinkgref, IV, 73.
9. Der Ablass ist immer vergeben (ausgetheilt), wenn er kommt.
10. Wer wird uns den Ablass ertheilen, riefen die Nonnen, als der Küster fortlief und nur vier Priorinnen absolvirt hatte. – Klosterspiegel, 23, 11.
*11. Der hat Ablass nothwendig, wie die Serviten- Mönche und Nonnen. – Klosterspiegel, 58, 24.
Denen gewährte der Papst für jede Viertelstunde Gebet hundert Tage Ablass.
*12. Ohne Ablass zur Hölle fahren.
Man sollte meinen mit oder ohne Ablass wäre ziemlich gleich. Dennoch sagt Albertus Magnus, ein Dominikanermönch, der später Bischof zu Regensburg wurde, und der, da er es für damalige Zeit in der Physik sehr weit gebracht hatte, für einen Hexenmeister galt, zu einem lasterhaften Menschen, der einen grossen Ablass von Rom mit sich nach Köln gebracht: Zuvor hättet jhr können ohne Ablass zur Hölle fahren; jetzt müsst ihr mit dem Ablass darein fahren. (Einfälle.)