1. Aerger (Gram) bezahlt keine Schulden.
Frz.: Le chagrin ne paye pas de dettes.
2. Aerger verdirbt die Schönheit.
Frz.: Ennuy nuit, jour et nuit. (Gruter.)
3. De Aerger geit in kenen hâlen Bâm. – Schambach, 273.
Der Aerger zehrt am Leben und wenn jemand lange geschwiegen, so braucht man sich nicht darüber zu wundern, wenn der Unmuth, der sich im Herzen gesammelt, hervorbricht, da der Aerger in keinen hohlen Baum geht.
4. Wer will Aerger ha'n, mische sich ein zwischen Frau und Mann.
*5. Aus Aerger katholisch werden.
Heinrich. Heine sagt: »Dieses Sprichwort hat eine verflucht tiefe Bedeutung, die mir jetzt erst klar wird.« (vgl. Heinrich Heine über Ludwig Börne, Hamburg 1840, S. 286.)
6. Der erste Aerger ist besser, als der zweite. (S. ⇒ Verdruss 3, Zorn 8.)
Masur.: Pierwszy gniew lepszy, niz dragi. (Frischbier, II, 3032.)
7. Im Aerger ist Wahrheit.
8. Wer keinen Aerger will han, bereite andern kein an.
*9. Er möchte vor Aerger mit dem Arsch eine Nuss aufbeissen. (Rott.-Thal.)