1. Ausgeben ist eintragen.
2. De sick warför utgifft, de wurd warför holden. (Ostfries.)
3. Im Ausgeben besteht der Vortheil.
4. Man muss nicht mehr ausgeben, als man eingenommen hat.
Frz.: Bien dépenser et peu gagner, c'est le chemin de l'hôpital.
Lat.: Ratio quaestuum et necessitas erogationum inter se debent congruere. (Tacitus.)
5. Viel ausgeben und wenig einnehmen, macht arm.
Frz.: A dépenser beaucoup et avoir peu de revenu on devient pauvre.
It.: Mal guadagna chi tutto spende.
6. Wer ausgibt, muss auch einnehmen. – Pistor., III, 76; Siebenkees, 239.
Wer sich über andere lustig machen will, muss es auch ertragen können, wenn andere ebenso mit ihm verfahren.
Frz.: Les daubeurs ont leur tour.
Holl.: Waar uitgaven zijn, zijn inkomsten onontbeerlijk. (Harrebomée, II, 352.)
Lat.: Qui vexant alois tandem vexantur et ipsi.
7. Wer ausgibt und nicht Rechnung führt, verarmet ohne dass er's spürt.
8. Wer mehr ausgibt als er soll, spinnt sich selbst ein Seil zum Hängen.
Engl.: He who spends more than he should, shall not have to spend, when he would.
It.: Amico mio cortese secondo l'entrata regola le spese.
9. Wer mehr ausgibt als er soll, wird nichts geben können, wenn er will.
10. Wer mehr ausgibt, der gibt am wenigsten aus.
Der Einkauf guter Waare ist der vortheilhaftere.
It.: Chi più spende, meno spende.
11. Wie du uthgyfst, so krigst du wedder.
12. Wo man ausgibt und nimmt ein, hat man immer Hudelei'n. (Russ.)
*13. Das Ausgeben ist ihm geläufiger als das Aufheben.
Von einem Verschwender, und entlehnt von Ausgebern, Speisemeistern und Kellnern.
zu4.
Frz.: Despends toujours moins que ta rente. – Ne dépensez que selon vos moyens. (Cahier, 501-502.)
zu6.
Span.: Donde las dan, las doman. (Don Quixote.)
zu8.
Engl.: He who more than his worth doth spend, makes a rope his life to end. (Bohn II, 19.)
Frz.: Qui plus qu'il n'a vaillant dépense, il fait la corde à quoi se pend. (Bohn I, 51.)
zu11.
Bei Tunnicius (71): Als men ûtgift, so kricht men vake wedder. (Qui pravum tribuit, cur accepisse recuset.)
14. Ausgeben ist leicht, einnehmen schwer. – Schuller, 82.
15. Leicht gibt man aus, schwer nimmt man ein. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4581.
16. Man gibt oft zu viel aus, wenn man nicht genug ausgibt.
Wer am unrechten Platze spart, hat oft später um so mehr zu bezahlen.
Span.: Por no gastar lo que basta, lo que era excusado se gasta. (Bohn I, 241.)
17. Man muss nicht ausgeben, wo sparen noth, und nicht sparen, wo geben Gebot.
Engl.: Spend not, where you may save; spare not where you must spend. (Bohn II, 134.)
18. Vil aussgeben macht ledige beutel. – Henisch, 357, 31.
19. Wer ausgibt und nicht einnimmt, geht dem Ruin entgegen. – Günsburg, 63, 639.
20. Wer mehr, als er verdient, gibt aus, bleibt ohne Mamaliga1 im Haus. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4581.
1) Brei aus Maismehl.
21. Wer recht ausgibt, dem füllt Gott die Tasche wieder.
Engl.: To a good spender God is the treasurer. (Bohn II, 19.)
22. Wer so viel ausgibt, als er gewinnt, braucht keine Börse.
Frz.: Qui gaigne bien et bien despend n'a mestier bourse pour son argent. (Leroux, II, 294.)
23. Wie mans aussgibt, so kompts einem offt wieder. – Petri, II, 791.
24. Wofür man sick ûtgift, dat mot man auk sin. (Lippe.)
*25. Er gibt nur so viel aus, als ob man einen Bock melke, oder von einem Esel Wolle schere.
*26. Er will ausgeben, aber nicht einnehmen.
Bei körperlichen oder geistigen Neckereien.
Buchempfehlung
Im Dreißigjährigen Krieg bejubeln die deutschen Protestanten den Schwedenkönig Gustav Adolf. Leubelfing schwärmt geradezu für ihn und schafft es endlich, als Page in seine persönlichen Dienste zu treten. Was niemand ahnt: sie ist ein Mädchen.
42 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro