Böhnhase

*1. Bönhasen jagen. (Hamburg.) – Schütze, II, 183.

Das Verfolgen der unzünftigen Handwerker durch die zünftigen.


*2. Er ist ein Bönhase.Schütze, I, 124.

Ein nicht zünftiger, seinen Beruf heimlich treibender Handwerker, besonders Schneider, weil er wie ein gejagter Hase fliehen und auf den Boden flüchten muss, wenn die Amtsmeister Haussuchung nach Pfuschern thun und ihnen die Waare abnehmen. Viele derselben arbeiten daher auch auf Böden verborgen. In einigen Gegenden Holsteins und Schleswigs wird das Wort auch von untreuen Ehemännern gebraucht. – Nach dem Liefl. Idiot. (S. 27) versteht man dort unter einem Böhnhasen einen Pfuscher und schlechten Arbeiter überhaupt, ferner jeden, der eine Sache übernimmt, die er nicht versteht, der in einem Fache sein eigener Lehrmeister gewesen ist; der ein Geschäft treibt, das nicht zu seinem Berufe und Amte gehört, wie einen, der in einer Profession noch nicht Meister geworden ist.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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