1. Bettelstab nährt, Buchstab verzehrt.
2. Bettelstab und Bischofsstab sind aus Einem Holze.
3. Das Schifflein Bettelstab zerschellt, wenn's an des Geizes Felsen fällt. (Tamul.)
4. Wem der Bettelstab in der Hand erwarmt, der thut nicht mehr gut (zur Arbeit). – Körte, 589; Guttenstein, 161; Simrock, 1143; Franck, II, 75b; Eiselein, 73.
Lat.: Egestag est magistra fraudum, et quod deest virium, suplere solet nequitia, eo atrociore, quo infirmiore. (Sutor, 632.)
5. Wenn dir der Bettelstab beschieden ist, so poche nur an die grossen Thüren. (Aegypt.)
Sprich nur die um Hülfe an, welche die Mittel besitzen, dir zu helfen.
[354] 6. Wer den Bettelstab nicht bewegt, muss auch verhungern.
*7. Am Bettelstabe sein.
Frz.: Être au bissac.
*8. An den bettelstab gerhaten (oder: gedeihen). – Henisch, 347; Eiselein, 73.
*9. Den Bettelstab ergreifen. – Grimm, I, 1731.
*10. Der Bettelstab ist kein Holz für ihn.
*11. Einen an den Bettelstab bringen. – Grimm, I, 1731.
Machen, dass er verarmt.
Frz.: Mettre à la besace.
Holl.: Hij loopt op een draf naar den bedelstaf. – Iemand aan den bedelzak helpen. – Iemand tot een' bedelaar maken. (Harrebomée, I, 36.)
*12. Er ist an den bettelstab kommen. – Tapius, 236a; Henisch, 347; Grimm, I, 1731.
Ganz verarmt.
Lat.: Ad incitas redactus est. (Philippi, I, 8; Seybold, 9.)
*13. Er kann den Bettelstab in die Hand nehmen, wenn er will. – Eiselein, 73.
*14. Sich des Bettelstabs erwehren. – Henisch, 347.
zu4.
Dän.: Naar bedel-staven bliver varm i haanden, vil man nödig slipp den. (Prov. dan., 50.)
15. Der Bettelstab ist das härteste Holz. (Nürtingen.)
16. Der Bettelstab ist noch niemandem verbrannt. (Niederösterr.)
Man will damit sagen, sei jemand noch so reich, er ist vor seinem Lebensende nicht vor Armuth geschützt.
*17. Daran hanget der Bettelstab. – Sarcerius, Hirtenbuch, 344.