1. Denck nimmer dran, so thut es dir nimmer wehe. – Lehmann, II, 61, 75; Steiger, 350.
2. Denck nimmer dran, was dir ist thon. – Franck, I, 59b.
3. Einmal müssen wir alle daran. – Simrock, 1500.
Lat.: Caleanda semel via lethi. (Eislein, 112.)
4. Es liegt viel daran, wer's sagt.
5. Es wagt keiner einen Heller an einen Topf, er klopft erst dran, ob er klingt.
[553] 6. Frisch daran, dieweil man kann. – Körte2, 1986.
7. Frisch daran, tödt (schlägt) halb den Mann. – Lehmann, II, 173, 31; Sailer, 141.
8. Frisch (her vnd) dran, wer sich förcht, der ziehe ein Pantzer an. – Lehmann, II, 177, 44.
9. Immer dran, verderbt Ross und Mann. – Sailer, 72; Reinsberg III, 141.
Von den Nachtheilen zu ausdauernder Anstrengung ohne Erholung.
Engl.: All work and no play makes Jack a dull boy. (Bohn II, 145.)
Lat.: Quod caret alterna requie durabile non est. (Philippi, II, 141.)
10. Je eer daran, je eer dafan. (Süderdithmarschen.)
Je eher daran, je eher davon.
11. Jetzt komme ich dran, sagt der Hanswurst.
12. Lege dich daran, so wird es gahn.
13. Licht deran, licht dervan.
14. Wir müssen alle daran, nur dass einer ein Paar Schuhe mehr zerreisst wie der andere.
*15. A muss droan, hätt a glech a Brât vorm Hindern. – Gomolcke, 179.
*16. A muss droan unt wenn a hundert Halse hätte. – Gomolcke, 185; Frommann, III, 245, 123.
*17. Das rührt nicht daran. – Tendlau, 94.
Passt durchaus nicht hierher.
Hebr.: Loo poga weloo noga.
*18. Er hängt dran wie der Gspahn am Scheisshaus. (Rottenburg.)
*19. Er hängt dran, wie der Spatz am Roggenhalm. (Nürtingen.)
*20. Er ist daran wie der Maikäfer an der Schnurre.
*21. Er macht lange daran, es wird gut werden.
*22. Er riecht daran wie der Kartäuser am Ostersonntage an den gebratenen Kapaun.
*23. Es denkt kein Pferd daran. (Schles.)
*24. Se set't daran, wat top unde seil liden kan. – Lübben.
*25. Was liegt dran! Kaan Arowes (Bürgschaft) mehr. – Tendlau, 928.
Ausruf, wenn jemand vom Judenthum abgefallen ist, weil dann die Gemeinschaft (d.h. sämmtliche jüdische Gemeinden = Judenschaft als Gesammtgemeinde) auch keine Bürgschaft mehr für ihn zu leisten hatte.
*26. Was liegt dran! 'N Bart weniger. – Tendlau, 994.
Trost über erlittenen Verlust. Soll daher entstanden sein, dass ein Barbier, der im Spiel einen kleinen Verlust erlitten hatte, sich mit den Worten beruhigte: »Wie wäre es, wenn ich jemand weniger zu barbieren hätte!«
*27. Was liegt dran! Weniger als Aans kann's nit schlage'! – Tendlau, 876.
28. Blan wider dran, macht gute ross müd. – Schade, Satiren, III, 279.
29. Frisch daran ist schon gethan.
Lat.: Proxime cingendus habetur pro cincto. (Binder II, 2683.)
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