Blaues

*1. Das Blaue vom Himmel kriegen.Eiselein, 82.


*2. Das blawe, das vor dem donner herlaufft. Agricola, 522.


*3. Er gewinnt (lernet, studirt) das Blaue vom Himmel (herunter).Schottel, 1137.

D.h. mit allem Fleiss so gut wie – nichts. – In Franken: Ar will's Bloab von Himm'l rô larna. (Frommann, VI, 165, 45.)


*4. Ins Blaue hinein fahren (reden, schiessen, urtheilen).Meinau, 152; Wurzbach II, 34; Körte, 642; Eiselein, 82; Sandvoss, 126.

In den blauen Himmel reden, der das Unermessliche und Endlose charakterisirt; also reden ohne Ziel und ohne Bekanntschaft mit der Sache. (Grimm, II, 82.)

Lat.: Austrum perculi. (Erasm., 404.) – In coelum jacularis. (Erasm., 399.) – Jaculari sine scopo. (Manutius, 886; Seybold, 225; Philippi, I, 184; Binder I, 820; II, 1581.)


*5. Mancher schiesst ins Blaue und trifft ins Schwarze.Simrock, 1131.


6. Das ist ins Blaue gegangen, sagte der Kapuziner, als er die gnädige Frau am unrechten Orte klistirt hatte.Klosterspiegel, 55, 1.


*7. Ar will's Blåb (Blaue) vom Himmel roalarna. (Franken.) – Frommann, VI, 165, 45.

Er will das Blaue vom Himmel herunterlernen.


*8. Einem das Blaue vom Himmel verheissen, aber hinaufsteigen mag er selber.


*9. Er will das Blaue vom Himmel schaben, um die Maden aus dem Salz zu vertreiben. Wirth, I, 360.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1011.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: