Braun

1. Brawn wie ein kirsch.Agricola, 609; Campen, 74; Latendorf, 143.


2. Er ist braun und blau geschlagen.Sandvoss, 154.

Die Holländer sagen: bunt und blau.

Holl.: Hij is bont en blaauw geslagen. (Sprenger II, 7.)


[Zusätze und Ergänzungen]

zu1.

Holl.: Het is zoo bruen als eene nus. (Harrebomée, I, 396a.)


zu2.

In älterer (deutscher) Sprache heisst es auch »blawe vnde blot« (Zeitschrift des Vereins für hamburger Geschichte, 1864, II, 2, 319), und »bla und blodich« (Hoffmann von Fallersleben, im Wörterbuch zu Theophil), so auch Graf, 306, 136 u.S. 327. Im lübecker Recht, herausgegeben von Hach, S. 447: »blau unde blot.«


3. Anders denkt der Braune und anders der, so ihn sattelt.


*4. Braun ün geel (gelb) wi a Müsse – meschine (ungewöhnlicher Tod). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Um ein kränkliches Aussehen zu bezeichnen.


*5. Sall ick mit 'n Brûn kaom? (Altmark.) – Danneil, 125.

Eine Androhung von Strafe durch das spanische Rohr und überhaupt durch den Stock.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1045.
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