1. Van boven bunt, van unnern Strunt. – Goldschmidt, 145; Bueren, 1192.
Drückt den Widerwillen gegen Flitterstaat und allen Schein aus, wo jemand sich nach aussen elegant kleidet, während es mit den Unterkleidern übel steht.
Holl.: Bont om den arm, ijl in den darm. (Harrebomée, I, 75.) – Boven bont, onder stront. – 'S morgens bont, 's avends stront. – Van buiten bont, van binnen stront. (Harrebomée, I, 76.)
*2. Bunt lett wacker. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077; Goldschmidt, 144.
Wacker wird im oldenburgischen Plattdeutsch, dem das Wort »schön« fehlt, besonders von der Kleidung gebraucht und steht dann für niedlich, freundlich, lebhaft.
*3. Bunter as bunt. – Eichwald, 332.
*4. He is so bunt as en Heister (Häkster)1. (Ostfries.)
1) Elster. – Vielfarbig gekleidet.
Holl.: Er is geen ekster, of hij heeft wat bonts. (Harrebomée, I, 76.)
*5. Macht's nich gor zu bunt. – Robinson, 202.
[511] *6. 'S ging bunt über Ecke. – Gomolcke, 946; Robinson, 937.
Alles durcheinander.
*7. So bunt as de libberheuser Keärke1. – Frommann, V, 58, 25.
1) Die Kirche zu Liberhausen in der Grafschaft Mark.
*8. So bunt kann keen Schepa fleuten. (Ukermark.)
So bunt kann kein Schäfer flöten, pfeifen. Zur Bespöttelung des auffallend Bunten.
zu4.
Die Römer sagten: Maculosum, ut nutricis pallium, d.i. bunt (fleckig) wie der Mantel einer Amme. »Solltest du«, sagt Plautus in den Bacchiden, »eine Silbe verrathen, so soll deine Haut so bunt werden, wie ein Ammenmantel«, d.h. du sollst dann eine Tracht Prügel bekommen, dass die Haut braun und blau ist. (Faselius, 137.)
*9. Alles bunt durcheinander wie ein Hanswurstwamms auf der Kirchweih. – Steffen, Hausfreund, 1845, S. 35a.
*10. Bunt und wunderlich wie eine Schneiderfahne. – Gotthelf, Geldstag, 54.
*11. Dat is so bönt, as de Gägelower Kirch.
In Mecklenburg allgemein gebräuchlich. Gagelow ist ein dortiges Dorf, dessen Kirche früher ungewöhnlich bunt gewesen sein muss; jetzt ist sie es nicht.
*12. Er ist so bunt wie ein Kukuk. – Frischbier, 2220.
*13. He is so bunt as 'n Kûnenei. – Schiller, III, 18b.
Von jemand, der sehr viel Sommersprossen im Gesicht hat. Kûn, auch Kalkûn, abgekürzt und zusammengezogen aus kalkutisches Huhn. (Vgl. darüber Schiller a.a.O.)
*14. Sich bunt vnd vnnütze machen. – Nigrinus, Inquisition, 39.
*15. So bunt as 'ne Fechmolle1. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 25.
1) Bunter Molch.
*16. So bunt wie ein Schmetterling.
Nordfr.: Brukkat üsh an Flennark. (Johansen, 31.)