1. Brocke nicht mehr ein, als du essen magst! – Simrock, 1313.
2. Du brockest ein und wirst es schwerlich ausessen. – Luther, 88.
3. Hast du gut eingebrockt, so iss es gut aus.
4. Selbs einbrockt, selbs aussgessen. – Franck, II, 81b; Petri, II, 519; Gruter, I, 65; Henisch, 847; Eiselein, 47; Sailer, 269.
Dän.: Han haver selv ibbrokked det, maa og æde af.
Frz.: Il a lui-même apprêté le mets, il doit en manger.
Lat.: Quod merito pateris, patienter perfer id ipsum. (Cato.) (Binder II, 2884; Seybold, 508.) – Sorbe, quod ipse miscuisti. (Binder I, 1673; II, 3182; Seybold, 576.) – Tute hoc intristi, tibi omne exedendum est. (Tappius, 96b.)
Ung.: Ha aprítottad, edd meg. (Gaal, 345.)
5. Was der eine eingebrockt, muss der andere ausessen, sagte der Bauer zum Apotheker.
6. Was du eingebrockt, musst du auch ausessen. – Blum, 547; Müller, 70, 2; Simrock, 1312; Eiselein, 47; Reinsberg III, 65.
Wer den Fehler gemacht, der mag auch dafür büssen.
Engl.: As you have brewed, so you must drink. (Bohn II, 322; Gaal, 345.)
It.: Chi ha fatto la follia, vi pensi. – Chi l'ha conciata, se la mangi. (Gaal, 345.)
Lat.: Intrivisti, exedendum tibi. – Ipsi testudinem edite, qui cepistis. – Saepe sibi proprium fecit puer ipse flagellum. (Vgl. Brei, Suppe, Karren, Tünklein.)
7. Wat me inbrocket, mut me auk ûtetten. (Waldeck.) – Curtze, 333, 241; für Hannover: Schambach, 167; ostfriesisch bei Bueren, 1223; für Westfalen: Tappius, 97a.
8. Wer das einbrocken bezalet, dem schenckt man die milch. – Petri, II, 688; Henisch, 848; Gruter, III, 104; Lehmann, II, 871, 151; Eiselein, 141; Simrock, 7016.
9. Wer nicht mit einbrockt, soll nit mit essen. – Lehmann, 260, 34.
10. Wer nit hat helffen einbrocken, der muss auch nicht mit aussessen. – Henisch, 916; Petri, II, 740.
11. Wer viel einbrockt, muss viel aussuppen. – In fränkischer Mundart bei Frommann, 166, 75.
12. Wer's eingebrockt, mag's aussuppen.
Frz.: Qui fait la faute, la boit. (Lendroy, 161.)
Die Entstehung dieses französischen Sprichworts soll folgende sein. Der französische Admiral d'Annebaut, dem Franz I. eine Landung im Englischen befohlen hatte, liebte eine sehr kurze Ausdrucksweise. Als er vor der Einschiffung der um ihn versammelten Mannschaft die Kriegsartikel vorlas, zeigte er nach Verlesung jedes Artikels mit den Worten: Qui fait la faute (wer dagegen fehlt), auf die verlesene Bestimmung und mit den Worten là boit auf das Meer, um damit zu sagen, dass er jeden würde über Bord werfen lassen, der sich einen Verstoss gegen die Artikel erlaube. Durch Weglassung des Accent grave auf dem la ist das Sprichwort unverständlich geworden.
13. Wie es einer einbrocket, so muss er's aussessen. – Petri, II, 789; Henisch, 848; Reinsberg III, 65.
*14. Er brocket mehr ein, dann zehen möchten aussessen. – Franck, I, 35b; Kirchhofer, 357; Körte, 1128; Simrock, 1311.
*15. Er brockt dir lauter Weissbrot ein.
*16. He hett mêr inkrömt, as he ûtêten kann.
*17. Was der einbrockt, frisst kein Schwein.
*18. Wat intebrocken hewwen. (Westf.)
Etwas anwenden können.
19. Haste eingebrockt, du musts ausessen. – Luther's Ms.
20. Hoffestu eth ingebrocket, so muestu eth all vyth etchen. (Westfalen.) – Lyra, 97a.
21. Wat te der ûbröktst, dât wirscht te friessen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 721.
22. Wer hilft einbrocken, der muss auch helfen ausessen.
Altfries.: Dear helpt öntökrammin, de mut uk belp oftoiiten. (Hansen, 8.)
*23. Emestern äbrocken. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 175, 163.
Verklagen, in etwas hineinbringen.
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