1. An Entschuldigungen wird es niemand so leicht fehlen. – Pistor., III, 82; Eisenhart, 338; Simrock, 2079.
Ein Satz, welcher sich auf die Menge von Ausflüchten stützt, deren sich diejenigen, denen es um die Erfüllung ihrer Obliegenheiten nicht Ernst ist, bedienen können.
2. Ein faule entschuldigung ist soviel nutze alss Adams Feygenbletter zu Hosentuch. – Lehmann, 182, 30; Eiselein, 146.
3. Entschuldigung verbösert die Sache.
4. Jede entschuldigung ist gut, wenn sie gute statt findt oder gilt. – Lehmann, 182, 25.
Dän.: Al undskyldning er god naar den finder rum (godt sted). (Prov. dan., 27.)
5. Wenn ein entschuldigung nicht helffen will, muss mann ein andere aussflucht suchen. – Lehmann, 182, 36.
6. Wenn es keine Entschuldigungen gäbe, so wären Nonnen und Beguinen alle – Huren.
Aus den Zeiten, wo es Mönche und Nonnen mit dem Gelübde der Keuschheit nicht mehr sehr genau nahmen, und ein Franciscaner sagte, er pflege es mit seinen drei Gelübden so zu halten: Armuth im Bade, Gehorsam bei Tische und Keuschheit vorm Altar. Es lässt sich eben alles entschuldigen.
*7. Er entschuldigt sich wie Eva, welche die Schlange betrogen.
Von einer nichtigen Entschuldigung sagen die Aegypter, sie sei ein Gewebe, nicht von der Wahrheit eigener, sondern von fremder Hand. (Burckhardt, 454.) Und der Franzose hat für leere Ausreden und kahle Entschuldigungen die Redensart: Se couvrir d'un sac mouillé. (Lendroy, 536.)