1. Eine Fichte ist noch kein Wald. (Wend. Lausitz.)
*2. Die Fichte ist noch grün, wir haben noch Zeit genug. (Lit.)
*3. Doss heest recht hinger de Fichte geführt. – Robinson, 229; Gomolcke, 308.
*4. Einen hinter die Fichte führen. – Körte, 1382; Schuppius, Trakt.
Berücken, anführen. Gründet sich diese Redensart auf irgendeinen Vorfall oder hat sie eine andere Quelle? In Ostpreussen sagt man: Einen in die Fichten führen. Dadurch wird die Absicht der Täuschung und des Hintergehens mehr ausgedrückt. (Frischbier, 180. Henisch (S. 350) hat die Redensart: »Vmb die Fichten führen«, unter: betrîegen, und in Verbindung mit: »honig vmbs maul streichen, vber den tölpel werffen«.
*5. Etwas in die Fichten werfen.
Verlieren, z.B. durch ein verfehltes, undankbares Unternehmen.
6. Trockne Fichten, gutes Jahr. – Steuf's Bauernkalender, Februar.
*7. Er muss die Fichte im Wachsthum unterstützen.
Die Heidengräber liegen in den Wäldern, wie die alten Kirchhöfe auf dem Westerwalde, am bairischen Inn und in der Oberpfalz immer noch am Saume der Wälder gelegen sind. (Rochholz, Deutscher Glaube, I, 141.)
*8. Etwas wie eine Fichte verderben (ausrotten).
Etwas von Grund aus zerstören. Bekanntlich schlägt der Stock einer abgehauenen Fichte nicht, wie Laubbäume thun, wieder aus.