Froensarbeit is behenne, nümmt aber nimmer 'n Enne. (S. ⇒ Frauenhand 1 u. ⇒ Frauensleute 7.) – Köster, 252.
Dies Sprichwort ist mir in zwei Lesarten, in der vorstehenden aus Bremen, in der folgenden aus Mecklenburg zugegangen: Frugenslüd' Arbeit ia man bihenn', äverst nimmt kên Enn'. In der ersten Form habe ich »behenne«, wie es sich auch bei Köster a.a.O. findet, in dem Sinne des hochdeutschen behende auffassen zu müssen geglaubt, um so mehr als die mecklenburger Handschrift das bihenn', das im Plattdeutschen (vgl. Danneil, 17) beiher, nebenbei, nebenher bezeichnet, in Klammer als behende erklärte. Es ist nun die Ansicht ausgesprochen worden, dass das Sprichwort sich leichter durch bihenn' (nebenbei) als durch behende erklären lasse; dass Frauenarbeit deshalb kein Ende nehme, weil sie nur nebenher gemacht werde. Ich habe es in der Lesart »behende« so aufgefasst, der Charakter der weiblichen Arbeit sei derart, dass sie zwar rasch gemacht werden kann, aber eben deshalb kein Ende nimmt, weil sie sich ebenso rasch wiederholt. Eine Frau ist in kurzer Zeit mit einem häuslichen Geschäft, z.B. der Beseitigung des Staubes im Zimmer, fertig, aber sie kommt damit nie zu Ende, weil die kaum gereinigten Sachen bald wieder staubig sind. Ich muss nun dahingestellt sein lassen, welche von beiden Auffassungen die richtige ist, da es mir nicht gelungen, diejenige mit Bestimmtheit zu ermitteln, in welcher das Sprichwort im Volksmunde angewandt wird, obgleich ich deshalb unmittelbar in Mecklenburg um Auskunft gebeten habe.