1. Gehorchen aus Muss macht nur Verdruss.
Fallmerayer meint, es werde noch lange beim Spruche des Apostels bleiben: Gehorchet den Gewaltigen um Gottes willen, wenn sie es auch so schlecht als möglich machen. (Prutz, Deutsches Museum, 1855, S. 638.)
2. Gehorchen aus Zwang hat keinen guten Klang.
Böhm.: Komu přísluší poslouchati, nestav se proti rozkazům vrchnosti. (Čelakovský, 74.)
3. Gehorchen ist leicht, wenn recht befohlen wird.
Dän.: Man skal høre og lyde den som haver krøgene og ørene. – Man skal vide hom, hvor ledes og naar man skal lyde. (Prov. dan., 398 u. 399.)
4. Gehorchen ist leichter als befehlen. – Müller, 22, 5.
Vorausgesetzt, dass vernünftig und Vernünftiges befohlen wird.
5. Man gehorcht nicht gern seinesgleichen.
Dän.: Ingen lyder gierne sin ligemand. (Prov. dan., 399.)
6. Man muss erst gehorchen lernen, ehe man befehlen will. – Hollenberg, I, 19.
7. Wenn man das Gehorchen nicht gebieten kann, muss man nicht befehlen.
8. Wer nicht gehorchen gelernt, der weiss auch nicht zu befehlen.
Böhm.: Kdo nikdy nebyl poddaným, řídko bývá dobrým panem. (Čelakovský, 323.)
Dän.: Den ikke kand lyde, kand ikke byde. (Prov. dan., 398.) – Hvo ei kand have lydighed, skal ei være øvrighed. (Prov. dan., 449.)
[1439] It.: Chi non sà fare, non sà commandare. – Chi servito non ha, commandar non sa. (Gaal, 621.)
Lat.: Nemo regere potest, nisi qui et regi. (Seneca.) (Binder II, 2053; Faselius, 162; Wiegand, 958.)
Poln.: Kto nigdy niebył poddanym, rzadko bywa dobrym panem. (Čelakovský, 323.)
Slow.: Kto nĕví trpet, nĕvi panuvat'. (Čelakovský, 323.)
Ung.: Nem tud uralkodni, a ki engedelmeskedni nem tanúlt. (Gaal, 621.)
9. Wer nicht gehorchen will, ist bös zu lehren.
Dän.: Den er ond at lære som ikke vil lyde.
*10. Er gehorcht, wie der Kranke dem Fieber.
11. Wer zu gehorchen weiss, versteht auch zu befehlen.
Lat.: Bene parere est imperare. (Philippi, I, 58.)
12. Wo man gehorchen gelernt, da ist Befehlen und Siegen leicht.
Poln.: Wiele przewodzą, gdzie się wszyscy zgodzą. (Čelakovský, 112.)