Klang

1. Am Klange den Topf, den Narren am Kopf (oder: an der Red' des Narren Kopf).Simrock, 10411; Seybold, 167.


2. Am Klange erkennt man wohl, ob die Münze gut oder schlecht ist.


3. Beim Klange von Metall (Geld) kommt jede Frau zu Fall.


4. Besser ohne Klang als mit Narrensang.


5. Guter heller Klang komt aussem lehren Fass, sagt ein Hoffmann, da ein vngeschickter eine wolklingende Red thet.Lehmann, 646, 56.


[1364] 6. Heller Klang kommt aus leerem Fass.


7. Kein Klang geht über Dukatenklang.


8. Klang gab Rang.Simrock, 5712; Körte, 3418.


9. Klang überwand (überwindet) den Rang.Pistor., V, 41; Simrock, 5711; Körte, 3417.

In frühern Zeiten war dies Sprichwort sehr in Deutschland in Gebrauch. Seine Entstehung gründet sich auf eine geschichtliche Thatsache. Am 3. Sept. 1367 lieferte der Herzog Magnus mit dem Beinamen: der Herzog mit der silbernen Kette, dem Bischof Gerhard zu Hildesheim eine Schlacht; und der Bischof Albrecht zu Halberstadt wurde von dem Sieger, dem Bischof zu Hildesheim, gefangen. Der gefangene Bischof galt allgemein für einen Mann, der sich durch seinen Scharfsinn auszeichnete und für einen sehr gewandten Dialektiker; der Bischof von Hildesheim aber für einen vorzüglichen Redner. Daher sagte man damals und besonders in Sachsen: »Klang überwand Rang.« Die Logik ist von der Rhetorik überwunden worden. Bei den grossen Umgestaltungen, die Deutschland seit dem 14. Jahrhundert erfahren, verlor sich mit der Erinnerung an solche Fehden auch dies Sprichwort. Es verdiente aber in einem Zeitalter aus der Vergessenheit gezogen zu werden, in dem zwar Logik und Rhetorik nicht in so auffallenden Conflict kommen, Klang aber immer noch den Rang überwindet, nämlich das Geld dort den Sieg davonträgt, wo es nach einer richtigen Logik den kürzern ziehen müsste. An schicklichen und häufigen Gelegenheiten, es anzuwenden, dürfte es nicht fehlen.


10. Man hörts am klang, ob die Müntz gut oder falsch ist.Lehmann, 917, 20.


11. Mit (ohne) Klang vnd gesang.Mathesy, 26a.


12. Niemand lest sich mit dem klang der Müntz zalen vnnd niemand mit wortten settigen. Lehmann, 644, 22.


*13. Er lässt sich mit jedem Klange herumführen wie die Biene.


[Zusätze und Ergänzungen]

14. Am Klange erkennt man die Münze, an der Rede den Mann.Harssdörffer, 1612.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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