Gewehr

1. Ein geladenes Gewehr ist kein Spielzeug für Kinder.Sprichwörtergarten, 133.


2. Gewehren und Frauen ist nicht zu trauen. (S. Frau 368, 389 u. 399.)

Die Czechen sagen: Der Frau und dem Bolzen traue nicht. Die Isländer: Traue keiner aus Eva's Geschlecht. (Reinsberg I, 24.)


3. Waid van G'wiar is guid fia 'n Schus. (Steiermark.) – Firmenich, II, 768, 116.

Weit vom Gewehr ist gut für den Schuss.


4. Wer einmal das Gewehr getragen hat, nimmt gern wieder Dienst.

Wer verheirathet gewesen ist, pflegt nicht gern ehelos zu bleiben.

Holl.: Die eens het geweer gedragen heeft, wil wel weder dienen. (Harrebomée, I, 235.)


*5. Das Gewehr strecken.Eiselein, 235; Braun, II, 502.

Frz.: Mettre les armes bas. (Kritzinger, 36b.)

Lat.: Hastam abjicere. (Binder II, 1283; Eiselein, 235.)


*6. Einem das Gewehr visitiren.


*7. Es ist ein Gewehr aus der Rüstkammer in Plibischken.Frischbier2, 1262; Hennig, 215; Pisansky, 11.

So nennt man in Preussen ein altes, verrostetes, schlechtes Gewehr oder einen alten, abgenutzten Degen. Plibischken ist ein Kirchdorf im wehlauischen Sprengel. Der Umstand, dass man in der dasigen Gegend mehrmals verschiedene alte Gewehre, besonders verrostete Degen beim Ackern oder Graben gefunden hat, weil wahrscheinlich in alten Zeiten eine Schlacht dort geliefert ward, hat, nach Pisansky, Veranlassung gegeben, den angeführten Ort scherzweise die Rüstkammer der alten verrosteten Gewehre zu nennen.


[Zusätze und Ergänzungen]

8. Das best Gewehr in Krieg und Streit ist Gottes Hilff und Dapfferkeit.Gerlach, 61.


*9. Das Gewehr präsentiren.


*10. Sich aus der gewehr saufen.Mathesius, Postilla, III, LXXXIIa.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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