Glücken

1. Allzu grosses Glücken muss in sich ersticken.


2. Dem einen glückt, was Hunderten misglückt.


3. Em glückt allens, da wull hei 'nen Buck melken. (Mecklenburg.) – Raabe, 75.


4. Es glücket nicht jederman.Henisch, 1654, 57; Petri, II, 249.

Frz.: Bien venu qui apporte. (Cahier, 119.)


5. Es glückt, wie man sich schickt.


6. Glucket es einem, so glucket es hunderten nicht.Agricola I, 189; Egenolff, 110a; Henisch, 1654, 59; Gruter, I, 44; Petri, II, 342; Guttenstein, II, 36; Sailer, 210; Simrock, 3787.

Böhm.: Jeden se za list skryje, a druhý nemůž ani za dub zastoupiti. – Jednoho šídla holí, a druhého ani břitvy nechtí. – Jednomu se krupí, druhému se mele. – Jednomu slunce svíti, a druhému ani mĕsíc nezašeří. (Čelakovský, 157.)

Holl.: Gelukt het er één, dan gelukt het er honderden niet. (Harrebomée, I, 170.)

It.: Tkogod se i za list skrije, a tkoga ne može ni dub da zakrije. (Čelakovský, 157.)

[1774] Lat.: Non semper felix temeritas. (Binder I, 1201; II, 2229; Fischer, 155, 106; Philippi, II, 44; Seybold, 379; Sutor, 270.)

Poln.: Jednego szydła golą, a drugiego i brytwy niechcą. – Jednemu się skrupi a drugiemu zmiele. Temu się często zmiele, temu skrupi. (Čelakovský, 157.)


7. Glücket es einem, so misräth es Hunderten.

Denn, sagen die Neger in Surinam, das Glück sitzt nicht in den Haaren. (Reinsberg II, 96.)

Lat.: Non suivis homini contingit adire Corinthum. (Horaz.) (Binder I, 1158; II, 2147; Fischer, 153, 81; Philippi, II, 33; Kruse, 679; Seybold, 365.)


8. Glückets nicht zum erstenmal, so glücks zum andern.Henisch, 1654, 66.


9. Was heute noch glückt, morgen schon drückt.


10. Wem's glückt, dem legt ein Hahn Eier.

Poln.: Komu sia szczastyt tomu sia kohut nese. (Wurzbach I, 269.)


11. Wenn's einem glücken muss, dem muss der Bleistock (Heustock, die Laterne) kälbern. (Schweiz.) – Kirchhofer, 156.


12. Wenn's glückt, gibt's eine Pfeife, misglückt es, eine Fauge.


13. Wenn's glückt, so kalbt der Ochs.

Die Spanier sagen: Wem Gott wohl will, dem ferkelt die Hündin. (Reinsberg IV, 134.)


14. Wie es einem glückt, so glückt es nicht dem andern.

Lat.: Non cuivis homini contingit adire Corinthum. (Seybold, 365.)


15. Will dir nichts glücken, so fange an, dich zu bücken.


*16. Es hat jhm nicht glücken wollen.Henisch, 1654, 58.


*17. Es wird dir glücken wie den Franzosen bei Oliva.Berckenmeyer, 366.

Ironisch für: übel ergehen; bezieht sich auf die Flucht der Franzosen im Jahre 1660.


*18. Es wird dir glücken wie den Schwaben bei Lücken.Pistor., I, 33; Reinsberg V, 66; Simrock, 3818.

Bezieht sich auf die Schlacht bei Lucka (einer Stadt im Altenburgischen an der Schnauder) am 30. Mai 1307, in der Friedrich der Gebissene Sieger blieb über Kaiser Albrecht I. (in dessen Heere Schwaben waren), und Philipp von Nassau getödtet wurde. Also ironisch zu nehmen für: es wird dir misglücken, übel ergehen.


*19. Soll mir's glücken, muss Gott es schicken.


[Zusätze und Ergänzungen]

20. Es wil nit glücken, den weyhen die hünner befelhen.Franck, Paradoxa, 139a.


21. Es wil nit glücken mit meusen katzen jagen. Franck, Paradoxa, 139a.


[1359] 22. Es wil nit glücken, schnecken zu Postbotten aussschicken.Franck, Paradoxa, 139a.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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