1. A Höön as Bäs üübh san ânj Njoksstâl. (Amrum.) – Haupt, VIII, 352, 36; Johansen, 150.
Ein Hahn ist Meister auf seinem eigenen Misthaufen.
2. Alle Hahnen müssen einen Kamm haben. – Simrock, 4222.
3. Alte Hähne sind bös zu pflücken.
Holl.: Oude hanen zijn moeijelijk te plukken. (Harrebomée, I, 267.)
4. An alta Han und an alta Man sind um fünf Kreuzer gnue. (Oberösterreich.)
D.h. theuer genug bezahlt.
5. Ark Huan well Meister wiis üp sin Haagen. (Sylt.) – Haupt, VIII, 353, 36.
Jeder Hahn will Meister sein auf seinem Misthaufen.
6. Auch der Hahn, wenn er über den Zaun geflogen, kratzt Körner aus.
7. Besser der han sterbe, denn dass der fuchs hunger leide. – Henisch, 1274, 21.
8. Besser kräht der Hahn, so er die Kehle feuchtet an.
9. De Hahn makt Oge to, wenn he kreit. – Goldschmidt, 104.
10. De Hahne op seinem eigenen Miste bitt scharp. (Sauerland.)
11. De Hahne op seinem eigenen Miste wehrt sick dapper. (Sauerland.)
12. De Hane is frëid1 op séyner éigenen Miste2. (Buren.)
1) Muthig, stark, frech.2) Düngerstätte.
13. De Hâneke in'n Hûse het mär recht up der Mischen, as de Hâneke bûten. – Schambach, II, 50.
Der Hahn im Hause, der Haushahn, hat mehr Recht auf der Düngerstätte als der Hahn draussen, d.i. der fremde. Der Hausherr hat im eigenen Hause mehr Recht als ein fremder.
14. Dem Hahn ist nicht besser als auf seinem Miste. – Blum, 394.
[261] 15. Dem Hahn von echtem Kraut und Loth thut gleich ein rechter Anlauf noth. – Eiselein, 271.
Lat.: Gallus insilit. (Eiselein, 271.)
16. Den Hähnen, die zur Unzeit krähen, muss man den Kopf abdrehen.
Engl.: The cock that sings untimely, must have its head cut off.
17. Den Hanen erfrewet mehr ein Regenwürmlein oder Gerstenkorn denn eine Perle oder Edelstein. – Petri, II, 78.
18. Den Hanen kent man an den federn, den Mann an den Kleidern. – Petri, II, 78.
19. Den Hanen kent man beim Kamp. – Petri, II, 78.
Holl.: Aan kam en sporen kent men den haan. (Harrebomée, I, 265.)
20. Der Hahn bildet sich nirgends mehr ein als auf seinem Miste.
Engl.: A beetle on a cow-turd thinks himself a king. (Gaal, 843; Körte, 2532.)
21. Der Hahn brütet nicht, wenn er auch im Nest sitzt.
22. Der Hahn dehnt wol den Hals aus, wenn er kräht, aber er bleibt nicht so lang.
Uebermässige Anstrengungen und Aufopferungen können nicht Bestand halten.
23. Der Hahn dreht sich nach dem Winde.
24. Der Hahn erhebt ein gross Geschrei, wenn er auf einer Leitersprosse sitzt.
Dän.: Naar hanen vinder en liden kamp, giver den et storr skraal. (Prov. dan., 272.)
25. Der Hahn erhält dem Erben den Saum Weins. – Graf, 51, 182.
Die Abgabe des Todfalls (s. ⇒ Fall 6) durfte so lange nicht aus dem Mobiliar genommen werden, als noch Thiere in der Wirthschaft vorhanden waren. (S. ⇒ Treiben.)
Mhd.: Ist aber das (er) ain han in sin hus hat, der behebt den erben den som wins. (Grimm, Weisth., I, 240.)
26. Der Hahn hat ebenso viel Flügel als der Falk und kann dennoch nicht so hoch fliegen.
27. Der Hahn ist des Bauern Uhr und Kalender.
Dän.: Hanen er bondens sejerverk. (Prov. dan., 495.)
It.: Il gallo è l'orologio del contadino. (Pazzaglia, 146, 6.)
28. Der Hahn ist kecker auf eigenem Mist, als wenn er auf fremder Hecke ist.
29. Der Hahn ist König auf seinem Miste. – Simrock, 4210; Körte, 2532; Braun, I, 1049.
Dän.: Hiemme er hane dier wist. (Prov. dan., 291.)
Frz.: Chien sur son fumier est hardi.
Holl.: Een haan is stout op zijn' eigen' mesthoop. (Harrebomée, I, 266.)
It.: E ardito il gallo sopra il suo letame. (Pazzaglia, 146, 2; Bohn I, 75.)
Lat.: Aedibus in propriis canis est mordacior omnis. (Buchler, 103; Seybold, 12; Binder II, 82; Philippi, I, 12.)
30. Der Hahn ist los, man gebe auf die jungen Hühner Acht.
Holl.: Man, pas op uwe kippen, want mijn haan is los. (Harrebomée, I, 267.)
31. Der Hahn kann besser singen als schwimmen.
Holl.: Beter zal het haantje zingen, als het mag aan't water springen. (Harrebomée, I, 265.)
32. Der Hahn kann gut glatt sein, wenn er immer den Kamm bei sich hat.
33. Der Hahn kann nicht so viel zusammentragen, als die Henne verscharren mag. – Körte, 2534; Simrock, 4210; Braun, I, 1051.
It.: Tanto sparpaglia una gallina quanto radunan cento. (Körte, 2534.)
34. Der Hahn kräht.
Man verleugnet und verräth. Gallus cautat, hiess es auf dem Trienter Concil, wenn der Cardinal von Lothringen wider den römischen Hof sprach. Einst erwiderte der Prälat: »Utinam ad hoc gallicinium Petrus resipisceret.«
35. Der Hahn kräht am kühnsten auf eigenem Miste. – Simrock, 4211.
Holl.: Een haan kraait best op zijn eigen erf. (Harrebomée, I, 266.)
Port.: Muito pòde o gallo na seu poleiro. (Bohn I, 284.)
Span.: Cada gallo canta en sa muladar. (Bohn I, 207.)
36. Der Hahn kräht auf seinem Miste. – Eiselein, 270.
Lat.: More galli domi pugnacis. (Eiselein, 270.)
37. Der Hahn kräht nicht allein, er schlägt auch mit den Flügeln. – Parömiakon, 868 u. 2160.
Wer zu befehlen, zu herrschen hat, der Kreis sei gross oder klein, muss Ernst und Milde miteinander verbinden.
Engl.: The cock crows and the hen goes. (Bohn II, 4.)
[262] 38. Der Hahn kräht nur des Morgens.
»So singt der Mensch nur sein Wiegelied selber, sein Grablied singen andere.« (W. Menzel, Streckverse, 35.)
39. Der Hahn kräht, so er die Henne getreten. – Eiselein, 270; Simrock, 4215.
Lat.: Omne animal post coitum triste; excepto gallo gallinaceo et studioso gratis admisso. (Eiselein, 270.)
40. Der Hahn lehrt nicht die Sonne aufgehen, die Sonne lehrt ihn krähen.
Frz.: Coq chante ou non, viendra le jour.
41. Der Hahn makt de Oge zu bi't Kreine, he wet sin Tex utwendig. – Lehrerzeitung, 1863, S. 132.
42. Der Hahn schliesst die Augen, wenn er kräht, weil er's auswendig kann. – Eiselein, 270; Simrock, 4217.
43. Der Hahn schüttelt sich vor, eh' er selber kräht. – Geiler, Nsch., 21.
»Es sollen die Prediger gleich sein einem Hanen, derselb ehe er kräet, erschütlet er zuuor die flüttig vnnd macht ein preambel; also sollen auch sein die Prediger, ehe sie anfangen zu predigen, sollen sie zuuor jre gute exempel vnd werck erschütlen.« (Geiler in Kloster, I, 342.)
44. Der Hahn verschluckt nicht alles, was er ausgescharrt.
45. Der Hahn weckt sich erst selbst auf, ehe er andere ruft.
Dän.: Hanen opvaekker sig først selv med vingerne før den opvaekker andre med sin lyd. (Prov. dan., 272.)
46. Der Hahn (Wetterhahn) wendet sich nach dem Winde. – Eiselein, 271.
Lat.: Ubi summo in culmine gallus aereus adverso flantem bibit aëra rostro. (Eiselein, 271.)
47. Der Hahn weiss sich viel auf seinem Miste. – Sailer, 101.
48. Der Han acht keines Edeln Stein, ein Körnlein wird jhm lieber sein. – Eyering, III, 355.
49. Der Han förcht den Fuchs-Balg auch in Kirsners Hauss. – Sutor, 989.
Lat.: Eheu quam miserum est fieri metuendo senem. (Philippi, I, 132; Sutor, 989.)
50. Der Han ist dapffer (kün, frisch vnd gehertzt) auff seinem Mist. – Eyering, I, 468; Lehmann, II, 56, 27; Blum, 394.
Er treibt den fremden Hahn keck aus seinem Gebiete und schreitet voll Selbstgefühl unter seiner Hühnerschar einher. Auch der Mensch fühlt sich am stärksten daheim, schon deshalb, weil er da die meisten Rechte hat. »Ein jeder Han auf seinem Mist viel frecher vnd gar zornig ist.« (B. Waldis, I, 74, Ausgabe von H. Kurz, Leipzig 1862.)
Böhm.: I kokot na svém smetišti udaten. – Kohout na svém smetišti nejradĕji kokrhá. – Kohout na svých smetich smĕlejši. (Čelakovsky, 119.)
Engl.: Every cock is proud on his own dunghill. (Eiselein, 270; Gaal, 843.)
Frz.: Un coq est bien fort sur son fumier. (Kritzinger, 331b.)
It.: E ardito il gallo sopra il suo letame. (Gaal, 843; Bohn I, 95.)
Poln.: Każdy kokot (kogut), na šwych śmieciach śmialy. (Oberschlesien.) (Lompa, 45.) – Każdy kur na swoim śmiecisku śmialy. – Śmielszy kur na swojich śmieciach, uiż na cudzych wrotach. (Čelakovsky, 119.)
51. Der Han ist der Bawren Zeiger. – Herberyer, II, 490.
52. Der Han ist keck (frech) auff seinem Mist. – Lehmann, 202, 22 u. 446, 1.
53. Der Han ist nicht gut von seinem Miste zu treiben. – Petri, II, 91.
Ung.: Kakas is hatalmas a' maga szemetén. (Gaal, 843.)
54. Der junge Hahn kräht, wie er's vom alten gelernt hat.
Engl.: The young cock crows, as he had heard the old one. (Gaal, 36.)
55. Der rothe Hahn auf den alten Häusern ist gefährlicher als auf den neuen. – Eiselein, 271.
56. Des Hahns erster Anlauf ist kühn.
Lat.: Primus gallorum impetus major quam virorum, secundus minor quam mulierum. (Bovill, I, 99.)
57. Die Hanen haben ein Lied vnd Sinn vnd krehen mit vngleicher Stimm. – Lehmann, 166, 27.
58. Ehe der Hahn kräht, schlägt er sich mit den Fittichen. – Eiselein, 270; Simrock, 4216.
59. Ein alter Hahn gibt eine kräft'ge Suppe.
Alter macht weise. Alte Leute haben Erfahrung, gewähren guten Rath.
[263] 60. Ein alter Hahn scharrt nicht so viel heraus als eine junge Henne.
Ung.: Nem kaparhat annyit a kakas, hogy a jértze ki ne vakarja. (Gaal, 487.)
61. Ein blinder Han find auch ein Gerstenkörnlein. – Lehmann, 96, 6.
62. Ein guter Hahn1 dreht sich nach jedem Winde.
1) Nämlich Wetterhahn.
63. Ein guter Hahn hält aber nur ein Jahr.
Frz.: Le coq et le serviteur un seul an sont en vigueur. (Leroux, I, 111.)
64. Ein guter Hahn kräht auch zweimal. – Simrock, 4214.
Aufforderung zu einem zweiten Versuch, wenn der erste mislang.
Holl.: Een goede haan kraait twee maal. (Harrebomée, I, 266a.)
65. Ein guter Hahn trinkt nicht, er ruft seine Hennen.
Holl.: Een goede haan drinkt nooit, zonder zijne hennen te roepen. (Harrebomée, I, 266.)
66. Ein guter Hahn verscheucht den Morgen nicht.
67. Ein guter Hahn wird im Alter fett. (Elbing.) – Frischbier2, 1441.
68. Ein guter Hahn wird selten fett. – Blum, 99; Bücking, 13; Simrock, 4230; Körte, 2533; Braun, I, 1050.
Lichtenberg macht von dem Sprichwort eine moralische Anwendung, indem er sagt: »So auch ein guter Künstler, Dichter, Gelehrter, denn viel Fett schadet der productiven Kraft. Man nenne mir irgendein feistes Kunst- oder Dichtergenie, irgendeinen Mozart, Schiller, Voltaire, Kant, Newton u.a., dessen Seele in Speck gehüllt war. Die Nachtigall singt am lieblichsten, wenn sie verschmachtet.«
Böhm.: Dobrý kohout nebývá tlustý. (Čelakovsky, 480.)
Dän.: En god hane og tiener ere ei laenge sa. (Prov. dan., 272.)
Holl.: Een goede haan is nooit vet. (Harrebomée, I, 266.)
It.: Il gallo et il servitore in un' anno perdon' vigore.
Kroat.: Dober kokot redko je tust. (Čelakovsky, 480.)
Port.: Gallo bom nunca foi gordo. (Bohn I, 278.)
69. Ein Hahn, der dem Fuchse einmal entwischt ist, fürchtet sich auch vor einem blossen Fuchsbalge.
»Ein Han, der einsmals dem Fuchs aus den klawen entwischt, erschrack hernach auch vorm Fuchsbalg ins Kürsners Hauss vnnd flohe dauon.« (Lehmann, 245, 34.)
70. Ein Hahn frisst eher eine Kiste Hafer als ein Pferd.
Ein sprichwörtlicher Scherz, der nicht dahin zu verstehen ist, dass ein Hahn in kürzerer Zeit ein gewisses Mass Hafer frässe als ein Pferd, sondern dass er mehr Neigung besitzt, Hafer zu fressen, als ein Pferd.
Holl.: Een haan eet eerder een spint haver op als een paard. (Harrebomée, I, 266.)
71. Ein Hahn ist stolz auf seinem Mist.
Holl.: Een haan is stout op zijn eigen erf. (Bohn I, 314.)
Lat.: Gallus in suo sterquilinio plurimum potest. (Gaal, 843; Philippi, I, 166; Schonheim, G, 1; Seybold, 198.)
Port.: Muito pòde o gallo no seu poleiro. (Bohn I, 284.)
Span.: Cada gallo canta en su muladar. (Bohn I, 207.)
72. Ein Hahn verräth viel Hennen.
73. Ein Hahn zwingt zwölf Hennen, ein Weib halb so viel Männer. – Simrock, 4225; Braun, I, 1055.
Mhd.: Hêr han, daz iuch iuwer vrümekeit nert, dast iuwer heil, wan ir meistert zwelf hennen. (Reinm. Zw.) – Nie man sò hôhen muot getruoc, ern hete an eime wîbe genuoc; so weiz der hane bezzer hân, dem sint zwelf hennen undertân, daz er der zwelfer meister ist, daz gât für Salomônes list. (Freidank.) (Zingerle, 63.)
It.: Può più un gallo che dieci galline. (Pazzaglia, 146, 8.)
74. Ein Han hat so wol (viel) Flügel als ein Falck, kan doch nicht so hoch fliegen. – Lehmann, 539, 26; Sailer, 148; Simrock, 4224.
75. Ein Han is beater as twei Kreien. (Westf.)
Wortspiel mit Hahn und haben (ha'n, Krähen, Kreien) und kriegen. Ein Haben ist besser als zwei Kriegen.
76. Ein Han vnnd Hun scharren, ob jhnen schon die Klawen verschnitten seynd. – Lehmann, 539, 39.
77. Ein hane ist vff seinem miste seer küne. – Tappius, 52b; Lehmann, II, 123, 46.
78. Ein ieder han ist freudig auff seinem mist. – Franck, II, 53a.
79. Ein jeder Haan macht sich doll auff seinem Mist. – Gruter, III, 27; Lehmann, II, 148, 36.
[264] 80. Ein jeder ist ein Hahn auff seinem Mist. – Herberger, I, 746.
81. Ein junger Hahn muss lange (oft) versuchen, ehe er kräht wie ein alter.
Holl.: Een jonge haan kraait wel. ( Harrebomée, I, 266.)
82. Ein kleiner Hahn ist auch ein Mann.
Frz.: Petit coq a germe. (Leroux, I, 111.)
83. Ein magerer Hahn kräht gut.
Holl.: Magere hanen kraaijen het hardst. (Harrebomée, I, 267.)
84. Ein pickender Hahn kann wohl bestahn, aber einem schlafenden Hund läuft nichts in den Mund.
Holl.: Een kippende haan kan nog bestaan; maar een' liggenden hond waait geen brood in den mond. (Harrebomée, I, 266.)
85. Ein schlechter Hahn, der fett wird. – Frischbier, 295; Frischbier2, 1442.
86. Ein verbrühter Hahn flieht auch vorm Regen.
Böhm.: Opařeny kohout i před deštĕm utíká. (Čelakovsky, 194.)
87. Ein verwundeter (besiegter) Hahn fängt neue Händel an.
Holl.: Een verwonnen haan wil weder ten stride. (Harrebomée, I, 266.)
88. Einem Hahn muss man kein Ei unterlegen, denn er zertritt es.
Holl.: Men moet niet één ei onder een' haan leggen, want die trapt het met zijne pooten aan stukken. (Harrebomée, I, 267.)
89. Einem Hahne, dem man den Kopf abgehauen hat, dem schwillt der Kamm nicht mehr.
90. Einem Hanen müst man lang ein Läplin fürschleiffen, dass er darnach sprüng wie ein Katz. – Lehmann, 541, 67.
91. En drêger Hân paddelt got. (Danziger Nehrung.) – Frischbier2, 1446.
92. En fett Hahn trampelt schlecht. (Soest.)
93. En Hahn up sînem Messe is sau gôt as der anderen sesse (sechse). (Osnabrück.)
Auf seinem Eigenthum ist jeder stärker als sonst; das Recht stärkt die Kraft.
94. Es ist ein schlechter Hahn, der sich von den Hühnern beissen lässt.
95. Es ist kein Hahn so schön (stolz) und roth, er scharret gern im Koth.
Holl.: Het is een aardige haan, maar hij wil geen' stront pikken. (Harrebomée, I, 266.)
96. Es ist um den Hahn geschehen, auf den ein Falke stösst.
Böhm.: Bĕda kohoutou, na kterého jestřába pouštĕjí. (Čelakovsky, 301.)
97. Es müssen all hanen einn kamm haben. – Franck, II, 116a.
Was männlich ist, muss sich männlich zeigen.
98. Es stehet wol, wan ein Han im Hauss. – Petri, II, 299.
99. Et is kein Hâne (oder Hânke), dei nich enmâl en Haun trampet. – Schambach, II, 182.
Es ist kein Hahn, der nicht einmal ein Huhn tritt. – Empfiehlt Nachsicht gegen solche Männer, die es mit der Keuschheitspflicht nicht zu genau nehmen.
100. Gescheide hahnen fressen die füchs auch. – Franck, I, 128b; Petri, II, 335; Henisch, 1274, 58; Gruter, I, 43; Sutor, 754; Sailer, 208; Körte, 2535; Simrock, 3477.
101. Ich will allein Hahn im Korbe sein.
102. Ik lât mînen Hân ût, elk beware sîne höner. – Lübben.
103. Ist der Hahn auf seinem Mist, so weiss er, was er ist.
104. Ist der Han vmb den Kamm noch roth, so krehet er wol dess Abends spet. – Lehmann, 8, 32; Eiselein, 271.
105. Je schlechter ein Hahn kräht, desto mehr kräht er.
Dän.: De haner gale meest, som gale ilde. (Prov. dan., 272.)
106. Jeder Hahn hat seinen Kamm.
Holl.: Alle hanen moeten een' kam hebben. (Harrebomée, I, 265; Bohn I, 297.)
107. Jeder Hahn kräht auf seinem Mist. – Schlechta, 445.
[265] 108. Jeder Hahn kräht in seiner Weise.
109. Jeder Hahn trägt seinen Kamm.
110. Jeder will Hahn im Korbe sein. – Simrock, 4223.
111. Junge Hähn' und alte Fische sind beliebt auf jedem Tische.
112. Junge Hähne, Nonnen, Priester und Mönche sind niemals satt.
113. Junge Hanen sollen die alten nicht Krehen lehrnen. – Lehmann, 411, 50.
114. Man füttert den Hahn, dass er den Morgen künde an.
Mhd.: Man körnet einen tumben hanen, umb daz erz kündet swenne ez taget. (H. von. Misen, 1300.)
115. Man stutzt oft dem Hahne den Kamm.
Holl.: Men ziet dikwijls een' jongen haan, die wat te stout gekraaid heeft, den kam een weinig korten. (Harrebomée, I, 267.)
116. Mein Hahn ist König.
117. 'N Hane ist frait (frech) op süiner aigenen miste. (Lippstadt.) – Firmenich, I, 344, 2.
118. 'Nen gauen Hahn es selde fett. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 106.
119. Niemand kauft einen Hahn, dass er in eines andern Hofe (auf fremdem Miste) krähe.
120. Ob Hahn oder Henne ersieht man schon am Kamme.
Mhd.: Swas in han (nichts als) dann hanen si, das rotet doch der kamb. (Marner.)
Lat.: Omnibus galeritis oportet cristam inesse.
121. 'T is enerlei, wat hane de henne tret, wen de kuckens man gôd sind. – Lübben.
122. Twê Häön up ên Mess (Mist), twê Furrlü(d) up ên Waog'n, twê Mudders1 in ên Hûs, dê könn sick nich ve(r)draog'n. (Altmark.) – Danneil, 269.
1)Mudder bezeichnet in der Altmark nicht blos das hochdeutsche Mutter, sondern, wie hier, Hausfrau, auch wenn sie keine Kinder hat.
123. Verlaufene Hähne frisst der Fuchs.
Holl.: Verdeelte hanen eet de vos. (Harrebomée, I, 267.)
124. Viel besser kräht jeder Hahn, wenn er die Kehle feuchtet an. – Eiselein, 271; Simrock, 4213; Braun, I, 1054.
Lat.: Cantabit melius colluto gutture gallus. (Binder II, 422; Eiselein, 271.)
125. Vom alten Hahne lernt der junge sein Kikeriki.
126. Vom krähenden Hahne zum Esel gehen, heisst einen Gesang hören. – Sailer, 60; Simrock, 2172.
127. Vor dem Hahne darf man nicht mit der Henne singen.
128. Wan det an gaaden Höön as, do krest er wel ans weddar. – Johansen, 150.
Wenn das ein guter Hahn ist, kräht er wol einmal wieder.
129. Wann de Hane üm Middag kraiget, giet et Riägen. (Iserlohn.) – Woeste, 58, 10.
Holl.: Als de hanen kraajen, is het verandering van weer. (Harrebomée, I, 265.)
130. War'n Hahn is, kreit geen Henn. (Ostfries.) – Bueren, 1214; Hauskalender, I.
131. Was der Hahn auskratzt, das pickt er auch auf.
132. Was nicht ist am Han, das ist an Federn vnd am Kam. – Lehmann, 424, 25; Petri, II, 606; Mathesy, 65a.
133. Was soll dem hanen der Demant? – Froschm.
134. Was zum Hahn werden soll, röthet bald den Kamm. – Eiselein, 271; Simrock, 4221.
135. Wenn de Hahn kraiht vörn Rick, so reg'nt et den annern das dick. (Bremen.) – Köster, 255.
136. Wenn de Hahn up sin Mistfahl is, so kreiht he. – Eichwald, 698.
137. Wenn de Hahnen kregget, gitt et Reggen. (Waldeck.) – Curtze, 313, 6.
138. Wenn de Hane tor ungewüenliken Tiyd krägget, dann giewt et anner Wear. ( Büren.)
139. Wenn de Haon up'n Messberg steit, hat he grôt Recht. – Danneil, 136; ostfriesisch bei Stürenburg, 149; Bueren, 1240; Hauskalender, II.
140. Wenn den Hahn kreit op et Nees (Nest), dann blif et Weer (Wetter) wie et es. (Meurs.) – [266] Firmenich, I, 404, 269; für Köln: Firmenich, I, 472, 36; Weyden, I, 2; für Iserlohn: Woeste, 58, 11; hochdeutsch bei Simrock, 4212.
141. Wenn der Hahn auch nicht kräht, die Sonne geht doch auf.
Frz.: Si ja ne chante le coq, si vient le jour. (Leroux, I, 111.)
142. Wenn der Hahn den Hals gespült, so kräht er um so besser.
Holl.: De haan zal beter kraaijen, als hij zijn strot eens gespoeld heeft. (Harrebomée, I, 265.)
143. Wenn der Hahn ein Körnlein ausgescharrt, so macht er ein grosses Geschrei.
Abraham a Sancta Clara wendet das Sprichwort auf die an, die mit vieler Mühe an andern kleine Fehler und Mängel aufsuchen und sie dann mit vielem Geräusch ausposaunen.
144. Wenn der Hahn krähen will, fliegt er auf einen Pfahl. – Sprichwörtergarten, 112.
Von denen, die sich gern von andern wegen ihrer Vorzüge in Kenntnissen, Kleidern u.s.w. bewundern lassen.
145. Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, das Wetter im Wechsel ist.
146. Wenn der Hahn kräht, pickt die Henne.
Holl.: Als de haan kraait, tikt het hennetje. (Harrebomée, I, 265.)
147. Wenn der Hahn kräht, muss das Huhn nicht singen.
Wenn der Mann spricht, soll das Weib schweigen.
148. Wenn der Hahn kräht, weint Petrus.
Wenn das Gewissen aufwacht, kommt die Reue.
149. Wenn der Hahn mager und die Henne fett, so ist die Liebe nett.
Holl.: Een magre haan en vette hin is een bewijs van zoete min. (Harrebomée, I, 266.)
Ung.: Kakas is hatalmas a' maga szemetén. (Gaal, 843.)
150. Wenn der Hahn (Wetterhahn) nach Abend sieht, kommt der Wind aus Morgen.
151. Wenn der Han dem Fuchs trawet, so kosts jhn seinen kragen. – Lehmann, 224, 10; Petri, II, 852.
152. Wenn der Han einscharrt vnnd die Henne scharrt auss, so ists vmb die Nahrung verdorben. – Petri, II, 634.
153. Wenn die alten Hahnen im Herbst die Fedrn zuerst am Schwanze verlieren, so braucht der Bauer mit der Kornsaat nicht zu eilen, verlieren sie dieselben aber zuerst am Halse, so darf er mit dem Säen nicht weilen.
154. Wenn die Hähne krähen, ändert sich das Wetter.
155. Wenn ein Han kreet, so kreen sie alle. – Petri, II, 651.
156. Wenn man auch die Hähne isst gesotten und gebraten, man lernt doch nicht, wie sie das Wetter errathen.
157. Wenn man den Hahn auch nicht krähen hört, es wird doch Tag.
Frz.: Coc chante ou non, viendra le jour. (Leroux, II, 110.)
Holl.: Hoewel men den haan niet hoorde kraaijen, zal het toch wel das worden. (Harrebomée, I, 269.)
158. Wenn man den Hahn auf die Schwelle treten lässt, so kommt er auch auf den Brotschrank.
Böhm.: Pust kohouta na prah, máš ho hned na polici. (Čelakovsky, 191.)
Ill.: Pusti petla na prag a eto ti ga već i na polici. (Čelakovsky, 101.)
159. Wenn man die Hähne überfüttert, hören sie auf zu krähen.
160. Wenn me seggt: Küsch Hahne, so ment me de Höner alle. (Osnabrück.)
Einen nennt man und alle meint man.
161. Wenn nicht der Han die Stund recht halt, so endert sich das Wetter bald. – Petri, II, 670.
162. Wenn sich der Hahn auf dem Thurm nicht dreht, zerbricht ihn der Wind.
163. Wenn viel Hähne in einem Hause sind, so wird's spät Morgen. – Schlechta, 140.
Auch hier verderben viel Köche den Brei.
164. Wer den Hahn losdrückt, mag sich des Schusses versehen.
[267] 165. Wer kein Hahn ist, muss nicht krähen.
Böhm.: Kdo nejsa kohout kokrhá, pokoj mrhá. (Čelakovsky, 81.)
166. Wer kên Hân het, tücht sik kên Küüten to. (Süderdithmarschen.)
Wer keinen Hahn hat, rechnet sich keine Keulen zu.
167. Wer seinen Hahn allein verspeist, sattelt auch allein sein Pferd.
168. Wie der Hahn, so die Henne, antwortete der Beichtiger, als der Bischof nach der Disciplin der Nonnen fragte. – Klosterspiegel, 64, 4.
169. Wie der Han, also das geschrey. – Petri, II, 787; Henisch, 1546, 15; B. Waldis, III, 42.
170. Wie die alten Hähne krähen, so krähen auch die jungen.
Engl.: The young cock crows, as he had heard the old one. – The young pig grants like the old sow.
171. Will man dem Hahne den Hals umdrehen, so schützt ihn nicht sein schönes Krähen.
Die Russen: Wenn man den Hahn schlachten will, so kräht er zu laut. (Altmann VI, 484.)
172. Wo der Hahn gackert und die Henne kräht, da geht's in Haus und Hof verdreht.
Dän.: Hvor hanen kagler, hønen galer, manden tier, quinden taler, i det huus til gaaer det ilde, begge derfor styres vilde. (Prov. dan., 272.)
Frz.: Malheureuse maison et meschante où coq se tait et poulle chante. (Leroux, I, 111.)
Poln.: Biada temu dworowi, gdzie wybodzie krowa wolowi. (Lompa, 6.)
173. Wo der Hahn geheckt ist, da will er sein.
174. Wo der Hahn schweigt und die Henne kräht im Garten, kann man nichts als Schlimmes erwarten.
175. Wo der Hähne viele krähen, da steht man spät auf.
Böhm.: Kde mnoho kohouti pĕjf, tam se pozdĕ vstává. (Čelakovsky, 381.)
176. Wo die Hahnen schweigen und die Hühner krähen, da ist nur Unglück (Elend) zu mähen.
177. Wo ein Hahn zu Hause ist, da steht es wohl.
178. Wo kein Hahn ist, da kräht die Henne. – Graf, 189, 38.
Wenn in der Lehnsfolge keine männlichen Nachkommen vorhanden waren, so ging die Erbschaft an den nächsten weiblichen über. (Vgl. Kamptz, II, 396.)
179. Wo kein Hane up der Miste is, doa is ne slechte Werdskop (Wirthschaft). (Büren.)
Auch bidlich.
180. Wo'n Hahn is, da kreit kîne Henne. (Oldenburg.) – Goldschmidt, 102; für Rastede: Firmenich, III, 27, 50; für Waldeck: Curtze, 323, 115.
Port.: Onde està o gallo, nào canta gallinha. (Bohn I, 289.)
181. Zween Hanen auff einem Mist vnd zween Narren in eim Hauss, die jagen einander gemeiniglich auss. – Nass. Schulbl., XIV, 5; Sutor, 615.
182. Zween Hanen in einem Hauss, die Katz vnd die Mauss, ein alter Mann vnd junges Wyff ist ewiglich ein Kiff. – Petri, II, 829.
Dän.: To haner i et huus, og katten med en muus, gammel mand og ung viv, leve sielden uden kiv. (Prov. dan., 272.)
Holl.: Twee hanen in één huis, de kat met de muis, een oud man en een jong wijf geeft eeuwig gekijf. (Harrebomée, I, 267.)
183. Zween Hanen können nicht auff einem Mist seyn. – Petri, II, 829.
184. Zween Hann auff einem Miste verführen Hüner vnd Gense. – Claus Narr, 1580; Petri, II, 829.
185. Zwei Hähn' in Einem Hof und zwei Frauen in Einem Haus jagen sich eins zumeist hinaus.
186. Zwei Hähne auf einer Bauernwerf (Mist), die kämpfen ewig um die Erf (Erbschaft).
187. Zwei Hähne in Einem Korbe halten selten Friede.
188. Zwei Hähne, zwei Schornsteine und zwei Wirthinnen einigen sich nie.
189. Zwei Hahnen in Einem Hühnerhaus, der eine beisst den andern 'naus.
It.: Non stanno mai bene due galli in un pollaio (cortile). (Pazzaglia, 146, 11; Bohn I, 113.)
[268] 190. Zwen hanen vff einer misten vertragen (leiden) sich nit. – Tappius, 204a; Lehmann, II, 903, 36; Heuseler, 194; Sailer, 59; Simrock, 4219; Körte, 2536; Fischer, Psalter, 210a; Frischbier2, 1444; Braun, I, 1058.
Die Russen: Sich zwei Hähne kaufen, damit der eine krähe und der andere Eier lege. (Altmann VI, 551.)
Böhm.: Dva kohouti na jednom smetišti nesrovnají se. – Dvĕ kuchařky v kuchyni, dva kohouti na smetišti. (Čelakovsky, 319.)
Holl.: Daar dienen geene twee hanen op éénen mesthoop (op eene werf). (Harrebomée, I, 265.)
Lat.: Vnicum arbustum, haud alit duos erithacos. (Tappius, 203b; Philippi, II, 233; Seybold, 650.)
*191. A denckt, a ies gor Hon im Kurbe. (Schles.) – Robinson, 83; Frommann, III, 243, 65.
*192. Da kreht kein Hahn nach. – Schottel, 1112b u. 1118a; Mathesius, Postillen, LIIIa; Sailer, 59; Braun, I, 1056.
In Steiermark: Do krad kuan Haun danoch. (Firmenich, II, 770, 158.)
Holl.: Daar zal geen haan na kraaijen. (Harrebomée, I, 265.)
*193. Darnach kräht kein Hahn. – Frischbier2, 1439; Körte, 2536b.
*194. Dass dich der Hahn hacke im Strohsacke. – Bücking, 262; Philander v. Siitewald, II; Frommann, IV, 464; Frischbier, 294; Frischhier2, 1440.
Eine in dem frühern Niedersächsischen gebräuchliche Redensart, die einen sehr bösen Wunsch enthält. Nach den alten Gesetzen wurden früher die Kindesmörderinnen und die, welche ihre Aeltern umgebracht hatten, mit einem Hunde, einem Huhne, einer Schlange und einem Affen (in dessen Ermangelung mit einer Katze) in einen Sack gesteckt und ersäuft.
*195. Datt di de Hoahn hackt on de Häng päddelt. (Marienburger Werder.) – Frischbier2, 1445.
Wenn man mit jemand unzufrieden ist.
*196. Dem sind die Hahnen übel bekommen. – Nass. Schulblatt, XIV, 5.
Von dem Heruler König Hanivicus.
*197. Den Hanen erdantzen wöllen. – Der Blinden fürer (Strasburg 1526), Vorrede Bl, Ib.
*198. Den roten Hahnen zum Gibel ausjagen. – Schottel, 1116b.
*199. Der Hahn hat gekräht.
Lat.: Gallus cantavit. (Bovill, I, 85.)
*200. Der Hahn kräht (mir) zu hoch.
Holl.: Al kraait de haan nog zoo hoog. (Harrebomée, I, 265.)
*201. Der hört keinen Hahn mehr krähen. (Troppau.)
*202. Der rothe Hahn kräht auf dem Dache. – Eiselein, 271.
Das Gebäude brennt.
Dän.: Den røden Hane galer over Taget.
*203. Die Hähne krähen, das Dorf ist nicht weit.
*204. Du büst de beste Hahn inn Korve, wenn de andern alle darut sünt. – Eichwald, 701.
*205. Du büst de beste Hân im Korv. (Holst.) – Schütze, II, 329.
D.i. unter mehrern Kindern oder Freunden der Liebling.
*206. Du magst einen weissen Hahn schlachten, dass sie dich nicht erwischt haben; du hättest Prügel bekommen. (Lit.)
*207. Ehe der Hahn krähet. – Eiselein, 272.
*208. Ehe der Hahn zum zweiten mal kräht.
Sehr früh, noch vor der Morgendämmerung. Nach der Gewohnheit der Alten, die Nacht nach dem Geschrei des Hahnes zu messen, da man noch keine Wanduhren hatte.
*209. Ein anderer Hahn würde dir gekräht haben.
*210. Ein hanen ertantzen wollen. – Geiler, Postilla, 1515.
Beim Hahnentanze des Mittelalters.
*211. Einem den reotn Ha' afs Dach1 sözn. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 24; hochdeutsch bei Eiselein, 271; Braun, I, 1052; Lohrengel, II, 190.
1) In Baiern: Stadel. – Einem das Haus anzünden.
*212. Einem den rothen Hahn zum Gesicht ausjagen. – Wurzbach II, 156; Eiselein, 271.
Einen so ins Gesicht schlagen, dass ihm das Feuer aus den Augen fährt.
*213. Einem den rothen Hahn zum Giebel ausjagen. – Eiselein, 271.
Ihm sein Haus anzünden.
Holl.: Wij zullen den rooden haan uitsteken (of: laten kraaijen). (Harrebomée, I, 267.)
[269] *214. Er duncket jm der beste hane im Korbe sein. – Tappius, 234; Henisch, 327, 3.
Er hält sich für den besten Hahn im Korbe.
Holl.: Hem dunkt, de beste haan in den korf te zijn. (Harrebomée, I, 266.)
Lat.: In armis accissat. (Tappius, 234b.)
*215. Er hat dich für den besten hanen gehalten. – Henisch, 327, 67.
*216. Er hat seinen Hahn ertanzt.
Bei Kirchweihen auf dem Dorfe wurde ein Hahn aufgesetzt als Belohnung für den, der am besten getanzt hatte. »Er hat seinen Hannen ertantzt.« (Hans Sachs.)
*217. Er hat sich mit dem Hahne gebissen. – Mathesy, 354a.
Mit dem Hahn am Fass; er ist betrunken.
*218. Er ist der Hahn im Korbe. – Coler, 513; Eyering, II, 226; Körte, 2531; Lohrengel, II, 120; Braun, I, 1048.
Frz.: Il est là comme un coq en pâte. (Lendroy, 494; Starschedel, 118.)
*219. Er ist ein Hahn, der nicht kräht. – Parömiakon, 1518.
Von denen, die etwas zu überwachen haben, und ihr Amt ohne die erforderliche, gewissenhafte Strenge verwalten. Von nachlässigen Beamten, die fünf gerade sein lassen.
*220. Er ist ein wackerer Hahn auf seinem Mist. – Lange, 262.
Holl.: Hij is een haan, maar op zijn nest. (Harrebomée, I, 266.)
*221. Er ist Hahn im Dorfe.
Die angesehenste, einflussreichste Person im Dorfe.
Frz.: C'est le coq du village. – Il est le coq de son village. (Starschedel, 118.)
*222. Er ist wie die Hähne der Beduinen, die Koth fressen und ohne Lohn zum Gebet rufen. – Burckhardt, 621.
Von jemand, welcher aller Dienste ungeachtet arm und verachtet bleibt. Die Hähne vertreten bei den Arabern (Beduinen) die Stelle der Ausrufer (Muezzin), die bei den Türken die Zeit des Morgengebets ankündigen.
*223. Er hängt den gebratenen Hahn heraus.
Von eiteln Menschen gebraucht, die auf ihr Geld nichts geben und auf ihre Rechnung andere frei zehren lassen.
*224. Er kennt den Hahn auf seinem Miste.
*225. Er spielt den gebratenen Hahn.
*226. Er wîl der Hoan in allen Körben seyn. (Schles.) – Keller.
*227. Er will allein Hahn im Korbe sein. – Mayer, II, 115.
Dän.: Som vil vaeere den fornemste hane i kurven. (Prov. dan., 272.)
*228. Er will den Hahn spielen, ehe er aus der Schale gekrochen ist.
Holl.: Hij wil den haan spelen, eer hij uit den dop is. (Harrebomée, I, 267.)
*229. Er will den rothen Hahn krähen lassen.
Branddrohung.
*230. Es ist der Hahn auf der Mauer.
Zwischen zwei Höfen, der bald hinüber-, bald herüberkräht und nicht weiss, wohin er fliegen soll. – Der Zweiächsler, oder der, welcher sich noch für keine Partei entschieden hat. (S. ⇒ Decke 21, ⇒ Fenze und ⇒ Wässerwasser.)
*231. Es ist ein Hahn mit doppeltem Kamme.
Von sehr Heftigen und Zornigen.
Holl.: Het is een haan met een' dubbelen kam. (Harrebomée, I, 266.)
*232. Es ist ein Hahn mit Kamm und Sporen.
Kräftiges, mannhaftes Auftreten.
Holl.: Het is een haan met kam en sporen. (Harrebomée, I, 266.)
*233. Es kräht ihm kein Hahn nach. – Mayer, I, 63.
Mayer führt die Redensart in dem Sinne an, einen hohen Grad von Verachtung gegen jemand auszudrücken. Sie findet sich zusammengestellt mit der Redensart: Er ist keinen Schuss Pulver werth. Er ist nicht werth, dass ihn die Sonne bescheint, dass ihn der Erdboden trägt, dass man 's Maul seinetwegen anfthut, dass ihn ein Hund anpisst.
*234. Es scharrt ein fremder Hahn auf seinem Miste.
Holl.: Er is een vreemde haan op uw erf. (Harrebomée, I, 266.)
*235. Es wird kein Hahn danach krähen. – Meinau, 135; Schottel, 118a.
Es wird's niemand verrathen. Vielleicht von der Verleugnung Petri entlehnt, die durch den Hahnruf gewissermassen [270] angezeigt wurde. Die Fassung: »Es kräht kein Hahn über ihn«, erinnert aber auch an die Opfergebräuche der alten Griechen und Römer. Von schweren Krankheiten Genesene opferten nämlich dem Aeskulap gewöhnlich einen Hahn. Bei dieser Opferung krähte derselbe ohne Zweifel und machte durch sein Krähen gleichsam die Genesung bekannt. Dadurch wurde mancher, der von der Wiederherstellung des Kranken nichts gehört hatte, aufmerksam gemacht, erkundigte sich danach und sprach gelegentlich davon. Für das grössere Publikum war indessen die Sache von keiner grossen Bedeutung, für dieses hatte der Hahn nicht gekräht. Die Redensart will also vielleicht sagen: Der Mann oder die Sache ist zu unbedeutend, um davon Notiz zu nehmen. »Wua wird unglück hon, wird gewiss ke Hoan über'n krahn.« (Keller, 161a.)
*236. Et krît kene Hahn darnô. (Bedburg.)
*237. Et wor 'ne fremde Hahn op der Mess. (S. 238.) (Bedburg.)
*238. Fremde Hähne auf seinem Miste kratzen sehen (lassen).
Bemerken oder zugeben, dass sich andere Eingriffe in unsere Rechte erlauben. Abraham a Sancta Clara wendet die Redensart auf die verletzte eheliche Treue an.
*239. Für jeden Hahn die rechte Henne finden. – Altmann VI, 494.
*240. Hân sein af sein Mist. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 93.
Hahn sein auf seinem Miste.
*241. Hahn, dîn Pip. (Pommern.)
Soll aus Kammin stammen. Der Mann fährt ins Feld, vergisst aber seine Pfeife. Die Frau weiss, dass er nicht lange ohne zu rauchen aushalten kann, nimmt also die Pfeife und läuft dem Wagen nach, indem sie durch obigen Ruf den Mann zum Stillhalten zu bringen sucht. Pîp- Hahn = mentula. (Vgl. Richey, 185.) Bei Stürenburg (175b) Piethahn.
*242. Hahn im Korbe sein (oder auch: Hahn oben im Korbe sein und Herzblatt). – Eiselein, 270.
Es ist Erfahrungssache, dass wenn Hühnervölker, von ihrem gespornten Anführer begleitet, zusammentreffen, nur dem Sieger die Gunstbezeigungen der Hennen zutheil werden, woraus sich die Redensart, auf einen Bevorzugten angewandt, zu erklären scheint.
Frz.: C'est le chien au grand collier.
*243. Hahn un schtagen. – Lohrengel, II, 311.
*244. Ich bin nit der Han, darum man tantzt. – Franz von Sickingen.
*245. Ich lasse meine Hähne 'naus, jeder geb' auf seine Hühner Acht.
Holl.: Ik stuur mijne hanen uit, elk wachte zijne hennen. (Harrebomée, I, 267.)
*246. Iwer doat hun (haben) de Hune (Hähne) gekrêt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 254.
*247. Kaum hat man ihm einen Hahn gegeben, so greift er schon nach dem Hammel.
*248. Mit dem Hahne munter sein.
*249. Nah eam krat koan Ha'. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 93.
*250. 'Nn rô(d)n Haon up't Dack sett'n. (Altmark.) – Danneil, 277.
Feuer anlegen.
*251. Noch ehe der Hahn gekräht.
»Vor Hanins Hruk.« (Wulfila, um das Jahr 400.) – »Noch vor des Hano Chrat.« (Notker, um das Jahr 980.)
Holl.: Eer de haan gekraaid heeft. (Harrebomée, I, 266.)
*252. 'S hätte kee Hon übern gekräht. – Robinson, 46.
*253. Sein Hahn muss König krähen.
Wer immer recht haben will.
Holl.: Zijn haan moet koning kraaijen. (Harrebomée, I, 267.)
*254. Sein Hahn will immer vorkrähen.
*255. Sich mit dem Han im Bierfass beissen. – Mathesy, 137a.
*256. Sie beisset gerne mit dem Hahne (am Fasse) vnd thut jungen Gesellen bescheid. – Mathesy.
*257. Solche Hähne hab' ich schon viel krähen hören.
Holl.: Ik heb wel meer zulke hanen hooren kraaijen. (Harrebomée, I, 267.)
*258. Vber der Hanen bauch klagen. – Henisch, 1213, 1.
D.i. »gar fresshafftig sein vnd alles verschwenden«.
*259. Vom krähenden Hahn zum Esel gehen.
Dieselbe Musik hören.
*260. Wan dat an gaaden Höön as, do krêst'r wel ans weder. (Amrum.) – Haupt, VIII, 351, 35.
Wenn das ein guter Hahn ist, so kräht er wol einmal wieder. (S. 64.)
[271] *261. Wenn der Hahn Eier legt. (S. ⇒ Nimmerleinstag.)
Im Jahr 1474 soll sich übrigens ein Hahn dieses Vergehens schuldig gemacht haben. Er wurde deshalb angeklagt und von dem geistlichen Gericht verurtheilt, lebendig verbrannt zu werden, weil aus solchen Eiern Basilisken entstehen. (Vgl. Rossmässler, Aus der Heimat, 1864, S. 784.)
Holl.: Als de haan van kees eijeren legt, dan heb je alle das wat versch. (Harrebomée, I, 265.)
*262. Wenn die Hähne krähen, muss er vor Scham vergehen.
Von einem, der seinen Herrn oft verleugnet oder verrathen hat.
*263. Wie der Hahn über die Kohlen. (S. ⇒ Darüber 5.) Eiselein, 271.
Hier, wie in einigen andern Redensarten soll, wie Eiselein (271) behauptet, unter Hahn nicht unser bekannter Hühnerbeherrscher, sondern vielmehr die Feuerflamme gemeint sein, welche sich unsere Vorfahren unter dem Bilde des Vogels mit rothem Kamm personificirten. »Wo kämen wol der eigentliche Hahn und Kohlen je miteinander zusammen! Aber so wie die Flamme, welche gleichsam als Zünglein über den Kohlen schwebt und sie leckt, nicht weiter, als über die äusserste Oberfläche hinhüpft, ebenso geht auch die Person, auf welche man obige Redensart anzuwenden pflegt, in eine Sache nicht tiefer ein, sondern berührt sie nur gleichsam mit den Spitzen seiner Finger.« Nikolaus Elf gab 1705 in Köln eine Schrift unter dem Titel heraus: Der Hahn über die heissen Kohlen. – »Vnd lauffen drüber unverholen, wie der Han vber d heissen Kolen.« (Waldis, IV, 18.)
Frz.: C'est un coq sur son pailler. (Lendroy, 1127.)
Holl.: Hij loopt erover heen als een haan over de heete kolen. – Hij loopt erover heen als een haan over het koorn. (Harrebomée, I, 266.)
*264. Wie ein betrübter Hahn dastehen. (Ostpreuss.)
*265. Wiera Ha' in der Balz. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 93.
266. Dem alten Hahn ein junges Hühnchen.
It.: A gallo vecchio gallina tenerella. (Giani, 743.)
267. Dem Hahn müss män a Schkrab1 umhängen2. (Warschau.)
1) Einen ausgetretenen Schuh.
2) Anhängen. Um auszudrücken, dass man einen muthwilligen Menschen kirre macht, wie einen Hahn durch das Anhängen eines ausgetretenen Schuhes. Wird besonders auf junge Leute angewandt, die man durch frühes Verheirathen gesetzter und häuslicher machen will.
268. Dem Hahne, der zur Unzeit kräht, schneidet man den Hals ab. – Merx, 48.
269. Der Hahn kann mit einem Satz auf die Stiege springen; versucht's der Mensch, es will ihm nicht gelingen. – Schuller, 33.
270. Der Hahn kräht, es wird nichts draus. (Schreiberhau.)
271. Der Hahn kräht nicht auf Befehl.
272. Der Hahn so lang auffm Balken kreht, biss ihm einer den Hals umdreht. – Wendvnmut, I, 629.
273. Der stolze Hahn weiss nichts mehr von den Eierschalen, aus denen er als Küchlein gekrochen ist. – Storch, Freiknecht, II, 266.
274. Ein Hahn kann sich gegen einen andern Hahn im Streit halten; aber was vermag er gegen einen Habicht.
275. Ein Han in Dennen kan versehen wol zehn Hennen. – Ayrer, II, 1305, 13.
276. Einen Hahn muss man am Halse fassen.
277. Elke Hahn is Kön'k up sîn egen Messholt. – Kern, 626.
278. Extra muros, sä de Hahn, do güng he mit Nâbers Höhnern spazeren. – Schröder, 563.
279. Hahn in Ruh, sagte der Gallier; da dachte er nur an die Weltausstellung.
Die sonst sehr kriegsgeneigten Franzosen waren 1877 sehr friedlich gestimmt, damit die beabsichtigte Weltausstellung zu Paris im Mai 1878 nicht gestört werden sollte.
280. Ich bin der Han, ain redlich Man, der khrahen khan, da Turm und Mawren zu Poden gan. – Neue Illustrirte Zeitung, 1879, I, 75.
Gelegentlich der Besitzergreifung Mostars, der Hauptstadt der Herzegowina im Jahre 1878, wurde dort ein aus der Zeit des Kaisers Maximilian II. datirendes Kanonenrohr, der »Hahn«, mit obiger Inschrift gefunden. Es ist drei und einen halben Meter lang und von Hanns Christoff Löffler gegossen worden.
281. Jeder Hahn kräht in seinem eigenen Gebüsch. – Merx, 65.
[1396] 282. Jeder Hahn will Herr auf seinem Misthaufen sein.
Altfries.: Ar Huan well jau Meister üp sin ein Haagen wiis. (Hansen, 16.)
283. Kluge Hähne fängt der Fuchs auch. – Lausch, 128.
284. König Hahn, dein Jahr ist an! – Schmitz, 11.
Beglückwünschung des singenden Hahnes bei den Hahnenkämpfen, die früher in den Dörfern des Eifler Landes stattfanden.
285. Kräht ein Hahn auf dem Mist, bleibt das Wetter, wie es ist; kräht ein Hahn auf dem Hühnerhaus, hält das Wetter die Woche aus. – Montanus, II.
286. Na, wat schall denn dat? sä de Hahn, haor den Regenworm all in Snabel, do slööp de sich 'n Knütten in 'n Swanz. – Schröder, 557.
287. Rother Hahn und rothes Eisen soll den Bürgern Sitte weisen. (15. Jahrh.) – Spindler, Jude, I, 169.
288. Wenn der Hahn auf dem Kirchthurm gegen Botzen schaut, so nimm den Korb und geh' um Brot. (Tirol.)
D.h. wenn Südwind weht.
289. Wenn der Hahn gerupft ist, vergeht ihm sein lautes Krähen.
Dies Wort soll Pius IX. angewandt haben, als ihm 1370 die erste Nachricht von einer Niederlage der französischen Waffen zukam.
290. Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist.
291. Wenn der Hahn kräht im Hühnerstall, gibt's unter der Traut einen Wasserfall.
It.: Quando il gallo canta al pollaio, aspetta l' acqua sotto il grondaio. (Giani, 744.)
292. Wenn Hahn und Huhn scharren wacker, fehlt's den Küchlein nicht an Körnlein vom Acker. – Horn, Spinnstube, 1859, S. 102.
293. Wenn man den Han krehen höret, muss man nicht gleich glauben, dass es Tag ist. – Mathesy.
294. Wie die alten Hähne, so krähn auch die Kapläne. – Kladderadatsch, 1870, Nr. 12.
295. Wo ein Hahn ist, da ist auch ein Haus; der Hund bellt auch im Walde. – Bertram, 54.
296. Zwei Hähne krähen nicht in Einem Gebüsch. – Merx, 308.
*297. Er ist der Hahn in Haferhalmen. (Böhmerwald.)
*298. Er macht's wie der Hahn, der kräht auch auswendig.
*299. Was für ein Hahn ist's?
»Gedacht, er wer nit wol bey sinnen, fragt jn, sprach: was bist vor ein Han.« (Waldis, IV, 13, 41.)
*300. Wir haben den Hahn gefangen. – Schmitz, I, 95.
Ist beim Kornschnitt die letzte Handvoll geschnitten, so heisst es: »Wir haben den Hahn gefangen.« Es wird dann ein Hahn von Blumen gemacht, derselbe auf eine Stange gesteckt und von den Schnittern unter Gesang nach Hause getragen.
*301. Zween Hanen in eines Bauern hauss. – Ayrer, I, 105, 12.
Adelung-1793: Hahn (3), der · Hahn (2), der · Hahn (1), der
Brockhaus-1911: Hahn [5] · Hahn [4] · Welscher Hahn · Hahn-Hahn · Hahn · Gallischer Hahn · Hahn [3] · Hahn [2]
Goetzinger-1885: Hahn auf dem Glockenturme
Heiligenlexikon-1858: Dominicus Hahn, V. (23)
Herder-1854: Hahn [3] · Hahn-Hahn · Hahn [2] · Calicutischer Hahn · Hahn [1]
Kirchner-Michaelis-1907: Hahn des Diogenes
Meyers-1905: Hahn-Hahn · Hahn [4] · Kalikutischer Hahn · Welscher Hahn · Roter Hahn · Hahn [3] · Hähn · Gallischer Hahn · Hahn im Korbe · Hahn [2] · Hahn [1]
Pagel-1901: Hahn, François-Louis · Hahn, Eugen
Pataky-1898: Hahn, R. Edm · Hahn, Marie Christiane Elise · Hahn-Hahn, Gräfin Ida · Hahn, Frl. Franziska · Hahn-Hahn, Gräfin Ida Marie Luise Sophie Friederike Gustava · Hahn, Magarethe · Hahn, Frau Alice v. · Hahn, Franziska · Hahn, Frau Amelie · Hahn, Helena · Hahn, Frau Clara
Pierer-1857: Hahn u. Henne · Hahn [1] · Hähn · Alp-hahn · Cauxner Hahn
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro