Gottlob

1. Besser Gottlob als Sogottwill.

Das Zurücksehen auf ein glücklich vollendetes Werk ist wohlthuender als der Blick auf ein solches, das erst (noch) begonnen werden soll.

Böhm.: Lepší jest chvála bohu, než dá-li (požehnej) pán bůh. (Čelakovsky, 256.)

Poln.: Lepsze jedno chwała bogu, nižli dwoje da-li bóg. (Čelakovsky, 256.)


2. Gottlob, sagt Kohlofen, hab' ich auch kein Geld, so hab' ich doch ein glatt Weib. (Göttingen.)


[112] 3. Gottlof, de dôrmit nix tô dôn hett, secht Antje Jikjak, wenn se dat gansse Dorf tohop (tosamen) lâgen hett.Schütze, I, 41; Diermissen, 334; Hagen, 98, 3; Hoefer, 483a.

Von einer heuchlerischen Lügnerin, die wahrscheinlich Anna Jikjak hiess, entstanden, und wird gebraucht von Lügnerinnen, die wahrhaft scheinen wollen. Es enthält eine scharfe Rüge für Lästermäuler, die sich gern den Schein geben, als sei ihnen die Lüge und die Verleumdung fremd.


4. Gottlof hier, säd de Schipper un wêr drê Mîl in de Sê.Hagen, 99, 28; Hoefer, 913; Schütze, II, 58; IV, 53; hochdeutsch bei Reinsberg II, 87; Simrock, 9009.

Gottlob, dass wir gelandet sind, sagte der Schiffer, als er drei Meilen vom Lande in der See war. – Wer eine halbe Arbeit ganz gethan zu haben sich rühmt, den trifft die Spitze dienen Sprichworts.


5. Gottlof, wi könt et ja doon, wi hefft et, womit wi 't doon könt.

Hamburger Ausdruck der Wohlbehaglichkeit und Wohlbehaltenheit, Wohlstand.


6. Gottlov hier, harr de Schipper segt, as he wedder midden up See was.Eichwald, 1671; Frommann, V, 429, 499; Hoefer, 914.


7. Gottlov vör hier, säd' de Mann, dô leg he in de Torfkûl (Torfgrube). (Holst.) – Hoefer, 737.


8. Gottlow dat du (der Furz) wêge bist, segt Bûmesters Sîn (Sohn). (Hildesheim.) – Hoefer, 981.


9. Gottlow de dormit nix to don hätt, säd de oll Fru, as se dat ganze Dörp tohop bröcht härr. (S. 3.)Hoefer, 483a.


10. Noch Gottlov kann ik di twingen, sä' Ulenspeigel, un klappe sîn Vâder 'n Mâs. (Lüneburg.) – Hoefer, 1091.


*11. Gottlob, der Schuh ist fertig.

Ausruf nach beendeter Arbeit.


[Zusätze und Ergänzungen]

12. Gottlow, dat ick 'r twischen ût bün, sö de Schôlmêster, do prügelden sick sîne Jungens.Schröder, 887.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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