Hexen

1. Bai'et Häksen enmoaal kann, dai verlärt et nit wi'er. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 69, 112.


2. Hexen ist nicht jedermanns Sache.

Es beruht vielmehr nach dem in früherer Zeit allgemein verbreiteten Wahne auf einem Bündniss mit dem Teufel, durch welches die betreffende Person (weiblich, Hexe; männlich, Hexenmeister), das Vermögen erhält, auf Menschen, Thiere oder auch leblose Gegenstände übernatürlich und zwar schädlich, einzuwirken. Solche Personen konnten nicht nur unter dem Beistande des Teufels wahrsagen, Mäuse und Ungeziefer hervorbringen, durch blosses Anhauchen oder Berühren Menschen und Vieh krank, Männer zeugungsunfähig, Weiber unfruchtbar machen, sondern auch Gewitter und Hagelwetter erregen, sich in Katzen und andere Thiere verwandeln. Die Franzosen sagen von einem solchen: Er hext wie der Pfarrer von Candor, der in dem Rufe stand, Zauberkünste zu treiben.

Holl.: Heksen is geen allemans werk. (Harrebomée, I, 299.)


3. Wei 't Heksen kann (versteht), vör dean ies et keine Kunst. (Büren.)


[Zusätze und Ergänzungen]

4. Hex, Podex, dass nicht zu viel wächs(t). (Breslau.)

Zauberformel beim Spiel, wenn es den Anschein hat, als wolle des Gegners Ball viel Kegel nehmen.


*5. Er kann hexen, wie eine Kuh klettern.

Holl.: Hij toovert als eene Spaansche koe. (Harrebomée, II, 283a.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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