1. Der sein jamer nit weyss, dem ist wohl. – Franck, I, 71a; Lehmann, II, 66, 171.
Lat.: Miseriam nescire suam, sine periculo est vivere. (Franck, I, 71a.)
2. Ein jammer kompt nach dem andern. – Petri, II, 199.
3. Jammer, Angst und Noth ist mein täglich Brot.
Mhd.: Wan jâmer ist unser urhap mit jâmer kom wir in daz grap. (W. Wiłlehalm.) (Zingerle, 78.)
4. Jammer lehrt weinen. – Simrock, 11486a.
Mhd.: Jâmer herzen sêre tuot. (Landec.) (Zingerle, 78.)
5. Jammer lehrt weinen, hunger lehrt essen. – Eyering, I, 491; II, 51.
6. Jammer steit vör de Dör, un Elend sleit de Trummel. (Holst.) – Schütze, I, 238; hochdeutsch bei Simrock, 5205.
Wo viel Unglück sich zuträgt.
7. Kein Jammer, wenn's noch nicht geboren; kein Kummer, wenn's noch nicht gestorben: (Lit.)
8. Nach dem Jammer kommt die Freude.
*9. Einen Jammer schlagen. (Oberösterreich.)
So laut und schluchzend weinen, als die Trommel tönt.
*10. Er hat einen Jammer wie der Jehuster(?) in der Hell. (Rott-Thal.)
*11. Er kann den Jammer nicht sehen wie Eliah. – Tendlau, 989.
Zur Geiselung aller heuchlerischen Scheinbarmherzigkeit. In Frankfurt a.M. war es sonst Brauch, dass sich die Armen am Sabbat bei der Synagoge versammelten, um ein Almosen zu empfangen. Ein Frankfurter, Namens Eliah, trug auf Beseitigung derselben an, weil er den Jammer nicht sehen könne.
*12. He drifft sinen Jammer. – Dähnert, 203b.
Er wehklagt sehr.
*13. He mag sinen Jammer. – Dähnert, 203b.
Er ist zu schwach, um das zu thun.
*14. Seinen Jammer mit sich ins Grab nehmen.
Frz.: Emporter son chagrin jusqu'au tombeau. (Kritzinger, 267a.)