1. Magdalein (22. Juli) knackt die Nüsse allein. (Westf.) – Boebel, 36.
Frz.: A la Madeleine les nois sont pleines. (Leroux, I, 79.)
2. Magdalene weinet um ihren Herrn, drum regnet's an diesem Tage gern.
3. Magdalene weint (regnet) gerne. (Luzern.)
4. Magdalenen fehlt's nicht an Thränen. – Boebel, 36.
Es regnet gern um diese Zeit.
[325] 5. Sünte Magdalene frett (frisst) de Nüte allêne. (Münster.) – Firmenich, I, 298, 58; Frommann, VI, 426, 44; Boebel, 54.
6. Sünte Magdalene pisset in de Nüete (Nüsse). – Woeste, 61, 59.
7. Sünte Magdeloine niemt dei Nüete miet hoime. (Lippstadt.) – Firmenich, I, 344, 1.
Angeblicher Einfluss der Witterung um diese Zeit auf die Haselnüsse. In der Lombardei hält man um diese Zeit die Nüsse für reif und sagt: An Sanct-Magdalena, ist die Nuss voll oder noch nicht voll, unsere Kinder wollen sie aufmachen. In Venedig gilt als Regel: An Sanct- Anna schlägt man die Nüsse ab. In Frankreich sagt man: Am Magdalenentag ist die Nuss voll. Und: Am Magdalenentage wird die Maulbeere reif. In der Picardie heisst es: Am Magdalenentage sind die Haselnüsse voll. In Bergamo: Am Sanct-Magdalenentage schneidet man den Hafer. (Reinsberg VIII, 157.)
8. Am Tag der heiligen Magdalen (22. Juli) kann man schon volle Nüsse sehn.
It.: Per Santa Maria Maddalena, la noce è piena. (Giani, 1001.)
9. Magdalena vnd jhr Gesell gehören beyde in Eine Hell. – Herberger, II, 324.
Nämlich »Hur' vnd Bube«.