1. Drei Mehlsäcke hat der Bauer: der Acker ist der erste, der Garten der zweite, der Stall der dritte; nützt er keinen davon, so kann, er sich Bettelsäcke daraus machen.
[562] 2. Wer den Mehlsack trägt, den hält man für den Müller. – Altmann VI, 407.
*3. Auf den Mehlsack klopfen.
Holl.: Hij klopt op den meelzak, dat het stuift. (Harrebomée, II, 70b.)
*4. Der Mehlsack ist von innen und aussen weiss. – Altmann VI, 445.
*5. Einen Mehlsack für ein Weinfass ansehen. – Parömiakon, 2627.
Aus: Abrahamisches Bescheidessen. Arge Verwechselung.
*6. Er hat en Mählsack auf der Zunge. – Sutermeister, 85.
*7. Er isch mit 'm Mehlsack g'schlage. (Solothurn.) – Schild, 77, 236; Sutermeister, 90.
Er ist ein einfältiger, geistig beschränkter, dummer Mensch. Bei Sutermeister finden sich noch folgende verwandte Redensarten: Er isch mit der Belzkappe g'schlage. Er isch g'schupft. Er ist nit g'merkig. Er ist vo Ochsfurt. Er ist nid vo G'sehnlige. Das Tuoch ist no nit g'walchets. – Von einer weiblichen Person dieser Art: Sie ist vo Gansinge. In Bern sagt man, um einen Dummkopf zu bezeichnen: Er ist en g'schlagen Ma.
Holl.: Hij heeft een' slag met den meelzak weg. – Hij is van het meel bestoven. (Harrebomée, II, 70b.)
*8. Er ist wie ein Mehlsack, je mehr man darauf schlägt, je mehr staubt er.
Holl.: Het is een regte meelzak; hoe meer men erop klopt, hoe meer hij stuift. ( Harrebomée, II, 70b.)
*9. Et giww keinen Mellsack, wo man up schlôt, do nich noch Mell ut kümp. (Westf.) – Boebel, 143.
10. Wo Mehlsäcke stehn, da können wir auch Speck auf dem Boden sehn. – Schuller, 48.