1. Die Morgenröthe währt nicht den ganzen Tag.
2. Es ist keine Morgenröthe ohne vorhergehende Nacht. – Winckler, VII, 1.
Lat.: Ver hiemem sequitur, sequitur post triste serenum.
3. Helle Morgenröthe bringt oft wüste Abendröthe.
4. Morgenröthe gibt Abendregen, aber Abendröthe gibt morgen Segen.
5. Morgenröthe – gute Röthe. – Petri, II, 483.
6. Morgenröthe ist eine Freundin der Musen.
7. Morgenröthe kan nicht liegen, Mägdebauch kan nit betrügen, ists kein Regen, so ists doch Wind; ists kein Schmer, so ists ein Kind. – Petri, III, 4; Henisch, 209, 7; Lehmann, 917, 14; Lehmann, II, 406, 96; Eiselein, 473; Simrock, 7106.
Lat.: Ancillae venter adipem, foetumve latenter. (Loci comm., 195; Gartner, 38.) – Nocte rubens coelum cras indicat esse serenum; atque rubens mane tempus signat pluviale. (Binder II, 2113; Eiselein, 473.)
8. Morgenröthe vnd Abendröthe sind vnstete; Abendröthe vnd Morgenröthe die sind stete. – Petri, II, 483; Körte, 4301; Körte2, 5405.
Ausspruch Friedrich's des Weisen von Sachsen.
9. Morgeröthi – Abendböggi1; Abendröthi – Morgeböggi. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 19.
1) Böggi = biegen.
10. Morgen- un Afendröde kâmt sellen averên. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 93.