Gärtner

1. Das ist ein böser Gärtner, der den Kohl mit der Wurzel herausreisst.


2. Der Gärtner pflanze, der Soldat schanze.

Jeder treibe, was sein Beruf von ihm fordert.


3. Des Gärtners Bock wil seen pflantzen.Eyering, I, 282.


4. Des Gärtners Hund frisst keinen Lattich, er will ihn aber auch andern nicht lassen.


5. Ein gärtner errath auch etwa eins.Franck, II, 102b.

Verwandt: Baurn sagen auch etwa war. Es seind nit all narren, die nit inn Rath gehn. Es findt auch [1344] ye ein blinder ein hufeisen. Es verdirbt vil weissheyt under eines armen manns rock. Narren sagen auch etwa war. Franck schliesst seine dahingehende Betrachtung, dass die einfach auftretende Wahrheit übersehen wird, mit den Worten: »Summa, die welt hanget am schein vnnd laruenwerck, was nit scheint, das gilt nit.«


6. Ein guter Gärtner macht aus Holzäpfeln Pfirsichen.

It.: Il cattivo con la buona educazione spesso migliora. (Pazzaglia, 50, 4.)


7. Es müsst ein doller Gärtner sein, der im garten nur ein Kräutlein wolt ansehen und die andern alle vorbey gehen.Henisch, 1360, 50.


8. Wenn der Gärtner schläft, pflanzt der Teufel Unkraut.


9. Wie der Gärtner, so der Garten.


*10. Er fährt in des Gärtners Haus.Brandt, Nsch., 102.

Ins Grab.


[Zusätze und Ergänzungen]

11. Jeder Gärtner lobt seinen Kohl.

Aehnlich die Russen bei Altmann VI, 475.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1300.
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