Odem

*1. D'r Od'm îs 'm ausganga.Peter, 451.

Er ist gestorben. Auch: Er kann in seinem Geschäft nicht mehr fort. (S. Empfehlen und Löffel 89.) »Das Sprichwort: Im Dod simmer alle glich, is nit so ganz wahr; denn wie die Minschen im Lüven no Stand un Rang unterschiede wohre, esu mâcht der Dod auch op verschiedene Wîse en Eng vom Lied, wie folgende Redensarten beweisen: Dem Hornist geiht de Odem ûs. Für den Apthecker is kein Krût gewachse. Dem Bäcker is et letzte Brüdche gebacken. Der Bûr moss in et Gras bîsse. Dem Dokter duet de Zäng nit mih wîh. De Komedianten hant ihr Roll ûsgespellt. Könige (Försten) und alle mit dem schwarze A. wäde zu ihre Ahne versammelt. Kutscher (Postillone u.s.w.) fahren aff. Der Jud kütt in Abraham's Schuss. Der Musikant pîft om letzte Loch. Dem Neuschierigen dröckt der Dod de Augen zu. Dem Uhrmächer hätt et letzte Stündche geschlage. Die Waschfrau hätt usgerunge.« (Plattd. Kladderadatsch, Mühlheim a.d.R., S. 75.)


*2. Er könnte sich den Odem sparen zum Suppeblasen. (Schles.)

Was er sagt, ist überflüssig oder umsonst.


*3. Ich habe mit keinem Odem daran gedacht. Klix, 55.


*4. O, wennam da Ôdem ufhîbe zu anner Suppe.Frommann, III, 245, 140.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1114.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: